Landespolitik verärgert
Summerauer Bahn wird nicht in das "Zielnetz 2040" integriert
Entgegen der vielversprechenden Vision von Bundesministerin Leonore Gewessler, die Summerauer Bahn zu einer Hochleistungsstrecke auszubauen und dadurch die Reisezeit zwischen Linz und Prag auf zweieinhalb Stunden zu reduzieren, verkündete sie gestern, Donnerstag, 25. Jänner, Gegenteiliges. Die Landespolitik ist verärgert.
MÜHLVIERTEL, LINZ. Im Rahmen einer Pressekonferenz zum Zielnetz 2040 gab Gewessler bekannt, dass die Summerauer Bahn nicht in das Zielnetz 2040 integriert wird. „Seit mehr 30 Jahren wird vehement der Ausbau der Summerauer Bahn gefordert, doch das Setzen aktiver Maßnahmen blieb jeher aus", sagen Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Besonders in einem zusammenwachsenden Europa bestehen enorme Nutzenpotenziale für diese wichtige Verbindung."
"Der falsche Zugang"
Die Summerauer Bahn nicht ins Zielnetz 2040 aufzunehmen, sei der falsche Zugang. "Zum einen brauchen wir sie als Regionalbahn, denn nur mit attraktiven Alternativen können wir die Oberösterreicher zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen. Zum anderen gibt es im überregionalen Verkehrsnetz enorme Potenziale, diese sollte man nicht ungenutzt lassen", betonen Stelzer und Steinkellner unisono.
Europäische Vernetzung stärken
Das TEN-T-Kernnetz ist ein transeuropäisches Eisenbahnverkehrsnetz, das die wirtschaftliche Vernetzung Europas stärkt. Derzeit führen bereits vier TEN-Korridore durch Österreich. Im aktuellen Netz fehlt im alpinen Bereich allerdings eine direkt querende Verbindung zwischen dem Südosten Europas und dem europäischen Zentralraum. Besonders große Potentiale gibt es hier für die Summerauer Bahn in Kombination mit der Pyhrnbahn.
Tschechien setzte erste Akzente
Die Tschechische Republik hat bereits erste Akzente gesetzt, indem der Ausbau einer 160-km/h-Hochgeschwindigkeitsstrecke Nord-Süd-Verbindung bis nach Budweis festgelegt wurde. Der Ausbau von Budweis in Richtung österreichischer Staatsgrenze wurde mit der Begründung, dass Österreich keine infrastrukturellen Geschwindigkeitsausbauten vornimmt, nicht weiterverfolgt. Auf österreichischer Seite hingegen wird argumentiert, dass die Tschechische Republik keine weiteren Maßnahmen setzt und deshalb der Ausbau der Summerauer Bahn nicht zielorientiert sei.
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