Von Ö3 über den Soldatensender zum Radionest
PREGARTEN. In der siebenten Klasse ist Georg Mittendrein durchgerasselt. Aber nicht, weil er den Lehrstoff nicht verstanden hätte, sondern weil er ihn einfach zu selten gehört hat. Der heute 66 Jahre alte Geschäftsführer der Bruckmühle verfolgte als 17-Jähriger ganz andere Interessen. Er machte Radio. Gemeinsam mit so Prominenten wie Andre Heller oder Hubert Gaisbauer. Die Sendung "Musicbox", die von 1967 bis 1995 täglich von 15.05 bis 16 Uhr auf Ö3 lief, wurde in ihren Anfängen wesentlich von Mittendrein mitgestaltet. "Mein Onkel, der in London lebte, hat mir immer die neuesten Singles geschickt." Ö3 hatte dank Mittendreins familiärer Bande die Musik, bevor sie alle anderen in Österreich hatten.
Seine Liebe zum Radio ist nie erloschen. Beim so genannten Soldatensender des österreichischen Bundesheeres gelang es ihm unter anderem, Protestlieder von Bob Dylan ins Programm einzubauen. Der ihm freundlich gesinnte Chef, des Englischen nicht so ganz mächtig, lobte ihn sogar dafür: "Das ist gut für die Jungen, so etwas wollen sie hören."
Jetzt macht Mittendrein Radio in der Bruckmühle. Jeden Mittwoch gibt es von 18 bis 19 Uhr eine Sendung unter dem Titel "Radionest Bruckmühle", die freitags von 15 bis 16 Uhr wiederholt wird. "Das Equipment hat uns dankenswerter Weise das Freie Radio Freistadt zur Verfügung gestellt", sagt er. Gesendet wird auf den Frequenzen 107,1 sowie 103,1 und 88,4. Unterstützt wird Mittendrein von Oskar Burgstaller und Jörg Mathera. Das Radiotrio gibt in seiner Sendung Hinweise auf Kulturveranstaltungen in der Region und lädt Interviewpartner zum lockeren Plaudern ins Studio.
135 Mal ist das "Radionest Bruckmühle" bereits auf Sendung gegangen. Die Ideen gehen Mittendrein und seinem Team nicht aus, Mitarbeiter könnten sie jedoch gut gebrauchen. "Vor allem Techniker", wie Mittendrein betont.
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