"Wo Löwenzahn wächst, braucht man keinen Ginseng"
HIRSCHBACH. "Früher habe ich es gehasst, doch heute bin ich sehr dankbar dafür, dass ich bereits als Kind mit meiner Großmutter Kräuter sammeln gehen musste!" Christine Leitner ist den Kräutern immer treu geblieben. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie bei der Bergkräutergenossenschaft Hirschbach. "Im Moment ist Produktentwicklung mein Haupttätigkeitsbereich." Die "Einstiegsdroge" für ihren Berufsweg war die Ausbildung zum Natur- und Pflanzenführer. Später folgten die Ausbildung zum Praktiker für traditionelle Europäische Heilkunde, TEH, die sich auf Erfahrungsberichte, alte Hausmitte etc. stützt, und der Hochschullehrgang für Wildkräuter und Arzneipflanzen, aus der das Buch "Märchenhaft genießen" entstanden ist, das Christine Leitner gemeinsam mit Margit Steinmetz-Tomala (Genusslandmarketin OÖ) verfasst hat. Gemäß dem Rundschau-Sonderthemen-Motto "Schön, stark & gesund" hat sie für die Leser drei Pflanzen ausgesucht, die alle diese Eigenschaften in sich vereinen.
Der Löwenzahn:
Der Löwenzahn ist sehr widerstandsfähig. Beseitigen ist so gut wie unmöglich. Eine Löwenzahnkur im Frühling bringt den ganzen Organismus wieder in Schwung. Er ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen und wirkt belebend auf alle Körperfunktionen. Dabei werden Nierentätigkeit, Lebertätigkeit und Gallenfluss erhöht. Generell heißt es: "Wo Löwenzahn wächst, braucht man keinen Ginseng!"
Der Holunder:
"Er begleitet uns mit allen seinen Pflanzenteilen durchs ganze Jahr. Die Blüten bieten Linderung bei Erkältungskrankheiten und Fieber und helfen bei Schlaflosigkeit", so die Kräuterexpertin. Die Beeren helfen bei Verstopfung, regen die Harnausscheidung an und enthalten sehr viel Vitamin C. Allerdings sollten sie nur gekocht genossen werden, denn im rohen Zustand verursachen sie Durchfall und Erbrechen. Die Blätter werden zur Blutreinigung empfohlen.
Hunds- oder Wildrose:
Die mild duftenden Blüten der "Wildrose" geben einen harmonisierenden Teeaufguss. Äußerlich verwendet man sie in Cremen oder Massageölen. Ab September findet man die kleinen roten Früchte, die Hagebutte. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und wirken sehr gut aufs Immunsystem, sind entwässernd, schweißtreibend und laut Hildegard von Bingen stärken sie auch die Lunge. Christine Leitner: "Besonders aromatisch sind sie, wenn sie nach dem ersten Frost geerntet wurden. Die Kerne sollen bei Blasen- und Nierenleiden, Gicht und Rheuma eine sehr gute Wirkung haben." Am besten wirkt das Öl, das daraus gewonnen wird, und ist bei Schuppenflechte, Ekzemen, Verbrennungen etc. zu empfehlen."
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