"Schallende Ohrfeige für die anonymen Anzeiger"

Christian Jachs | Foto: Privat

BEZIRKSRUNDSCHAU: Wie und wann haben Sie erfahren, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft das Verfahren gegen Sie eingestellt hat?
CHRISTIAN JACHS: Ich habe am Donnerstag voriger Woche einen Brief von der Staatsanwaltschaft zugestellt bekommen.

BRS: Wie groß ist der Stein, der Ihnen vom Herzen fiel, als Sie den Inhalt lasen?
JACHS: Natürlich sehr groß. Es ist für mich persönlich, die ÖVP und die Stadt Freistadt eine gute Nachricht. Ich bin unglaublich erleichtert.

BRS: Die Vorwürfe reichten von Amtsmissbrauch über Bestechlichkeit bis hin zu Vorteilsannahme.
JACHS: Die Vorwürfe waren schwer, aber ich konnte sie alle entkräften. Es wurde alles aufgeklärt. Ich glaube, ich bin im Moment der bestgeprüfte Bürgermeister Österreichs.

BRS: Haben Sie eine Vermutung, wer hinter der anonymen Anzeige stecken könnte?
JACHS: Ja, die habe ich. Auch in der Bevölkerung gibt es ganz klare Vermutungen, wer dahintersteckt. Aber ich will öffentlich nicht spekulieren.

BRS: Landeshauptmann Josef Pühringer spricht von einer örtlichen Intrige gegen Sie. Glauben Sie das auch?
JACHS: Ja. Aber der Plan ist nicht aufgegangen. Die Einstellung des Verfahrens gegen mich ist eine schallende Ohrfeige für die anonymen Anzeiger, die ja nicht nur mich, sondern auch die Spitzen der Freistädter Wirtschaft angeschwärzt haben. Sie wollten die positive Entwicklung, die Freistadt in den vergangenen fünf Jahren genommen hat, schlechtmachen. Das ist ihnen nicht gelungen.

BRS: Halten Sie anonyme Anzeigen für fair?
JACHS: Nein, das tue ich nicht. Das Traurige ist, dass man als Politiker keinen Schutz gegen anonyme Anzeigen hat. Dadurch ist die Gefahr der Vorverurteilung natürlich groß.

BRS: Sie waren in den vergangenen Wochen öfter in den Schlagzeilen als Ihnen lieb gewesen sein kann. Wie ist es Ihnen dabei gegangen?
JACHS: Es war eine sehr schwierige Zeit, die man nur meistern kann, wenn man den hundertprozentigen Rückhalt in der Familie hat, loyale Mitarbeiter und Freunde, auf die man sich verlassen kann.

BRS: Dachten Sie jemals an Rücktritt?
JACHS: Natürlich hat man solche Gedanken, aber das wäre ein Schuldeingeständnis gewesen und ich hatte mir ja nichts vorzuwerfen. Ich war immer überzeugt davon, dass ich korrekt und sauber gehandelt habe.

BRS: Was haben Sie in dieser aufregenden Zeit gelernt?
JACHS: Ich weiß jetzt, wer meine Freunde sind.

BRS: Fürchten Sie, dass Ihr Image Schaden genommen hat?
JACHS: Nein, denn die Bevölkerung hat ein sehr feines Gespür. Sie kann genau unterscheiden zwischen sachlicher Kritik und persönlichem Rachefeldzug.

BRS: Sie haben Rückhalt in der Familie. Spüren Sie diesen Rückhalt auch in der Bevölkerung?
JACHS: Ja, ich habe sehr viel Zuspruch erhalten. Immer wieder wurde ich aufgefordert, das Ganze durchzustehen und mich nicht unterkriegen zu lassen. Das hat sehr gut getan. Ich hatte - auch in dieser schwierigen Zeit - immer das Gefühl, dass die Freistädter hinter mir stehen.

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