Kostenlose Energieberatungen für einkommenschwache Haushalte

BEZIRK FREISTADT. Mit Ende des Sommers und dem Start der Heizsaison in einigen Wochen verstärkt sich die Notlage jener Menschen in Oberösterreich, die von Energiearmut betroffen sind. Auch in Oberösterreich gibt es Haushalte, die sich im Winter das Heizen nicht leisten können, deren Wohnungen kalt bleiben.
Nach aktuellen Zahlen von Oxfam, welche die Caritas präsentiert hat, fehlt 50 Millionen Menschen in Europa das Geld zur Heizung ihrer Wohnungen oder für unvorhergesehene Ausgaben. Allein in Österreich geben 268.000 Menschen an, ihre Wohnungen nicht angemessen warm halten zu können. Das oö. Energieressort von Landesrat Rudi Anschober hat daher 2012/13 gemeinsam mit dem Energiesparverband ein europaweit einzigartiges Modell zur Entschärfung der Energiearmut bei einkommensschwachen Haushalten initiiert: „WEG aus der Energiearmut“. Das Energiespar-Projekt wurde nach dem Pilotversuch im Bezirk Urfahr-Umgebung evaluiert und jetzt zur breiten Umsetzung, in einem ersten Schritt in den Bezirken Braunau, Freistadt und Linz-Land, freigegeben. Pro Haushalt lassen sich mit den Projekt-Maßnahmen knapp 1000 Euro auf 15 Jahre einsparen.
In den Bezirken Braunau, Freistadt und Linz-Land gibt es rund 4500 einkommensschwache Haushalte (nach definierten Kriterien). Diese können kostenlose Energieberatungen und Erstmaßnahmen (wie LED-Lampen) sowie eine Förderung von bis zu 250 Euro beim Austausch auf ein neues energieeffizientes Elektrogerät erhalten. Anschober: „Die Belastung einkommensschwacher Familien durch Energiekosten ist enorm, rund 11 Prozent des Einkommens wird hier für Energie ausgegeben. Der Heizkostenzuschuss im Winter hilft zwar kurzfristig, längerfristig muss aber das Ziel sein, die alten Energieschlucker wie Waschmaschinen oder Kühlschränke gegen stromsparende Geräte auszutauschen – so gewinnen nicht nur die Haushalte, sondern auch die Umwelt. In Oberösterreich muss die Versorgung mit Wärme und Strom zu einem Grundrecht werden!“