Firma Asamer
Wirbel um Betonmischwerk in Pregarten

SPÖ und Grüne machen gemeinsam mobil gegen das geplante Betonmischwerk. | Foto: Privat
  • SPÖ und Grüne machen gemeinsam mobil gegen das geplante Betonmischwerk.
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  • hochgeladen von Roland Wolf

PREGARTEN. Die Firma Asamer will in der Tragweiner Straße 63 ein Betonmischwerk errichten. Sie hat das Areal der ehemaligen Dachdeckerei Aigner bereits im Sommer 2019 erworben und dort mit 1. Jänner 2021 die Zentraldisposition aufgenommen. Gegen die Asamer-Pläne gibt es allerdings heftigen Widerstand. "Wir wollen kein Betonmischwerk im Ortsgebiet von Pregarten", stellen SPÖ-Stadträtin Alexandra Hofstadler und Manuela Bonifer-Jungwirth, die Fraktionsobfrau der Grünen, klar.

Lärm, Feinstaub, Verkehr

Von der enormen Dimension des Werkes abgesehen, begründen sie ihre rigorose Ablehnung mit zu erwartenden Emissionen wie Lärm und Feinstaub. Dazu würden täglich rund 50 Kubikmeter Wasser aus dem Trinkwassernetz der Stadt für die Betonproduktion verwendet. Und last but not least soll das Betonmischwerk bis zu 95 Lkw-Fahrten pro Tag hervorrufen. "Die Betriebsansiedlung ist für einen Zeitraum von 30 bis 50 Jahren geplant", sagt Bonifer-Jungwirth. "Wir tragen auch für die nachstehenden Generationen und für den Schutz unseres Lebensraumes Verantwortung." Durch die ungeliebte Betriebsansiedlung entstünden laut SPÖ-Vizebürgermeister Alexander Skrzipek übrigens kaum neue Arbeitsplätze. 

Unterschriftenaktion gestartet

Die Grünen und die SPÖ gehen bereits mit einer Unterschriftenliste ("Pregarten ist als Standort für ein Betonmischwerk ungeeignet!") von Haus zu Haus. Ziel sind 644 Stimmen. "Denn wenn wir diese erreicht haben, können wir eine Volksbefragung einleiten", sagt die Fraktionsobfrau der Grünen. 

Änderung des Bebauungsplanes

Damit Asamer sein geplantes Betonmischwerk in optimaler Weise errichten kann, bedarf es einer Änderung des Bebauungsplanes. SPÖ und Grüne fürchten, dass die ÖVP – wenn sie nach der Wahl am 26. September weiterhin die absolute Mehrheit hat – diese Änderung beschließen könnte. Dass die Firma Asamer eine Änderung des Bebauungsplanes beantragt hat, bestätigt ÖVP-Bürgermeister Fritz Robeischl. "Über diese Änderung entscheidet der Gemeinderat, wobei das Thema dort von allen Fraktionen sehr kritisch gesehen wird und es dafür ganz klar keine Mehrheit gibt", sagt Robeischl.

Bürgermeister überrascht

Der Bürgermeister zeigt sich  überrascht, dass die Grünen und die SPÖ eine Unterschriftensammlung gestartet haben: "Schließlich hat es in der Angelegenheit bisher keine Meinungsunterschiede und nur einstimmige Beschlüsse gegeben. Zuletzt hat der Gemeinderat am 1. Juli mit den Stimmen aller Parteien die weitere Vorgehensweise mit einer Werksbesichtigung bei der Firma Asamer beschlossen." Dieser Termin sei mit der Firmenführung fixiert. Im Übrigen sei über die Pläne der Firma Asamer stets transparent informiert worden – etwa im Pregartner Amtsblatt vom Jänner 2021.

Asamer: "Suchen Einvernehmen"

Robert Pree, einer der drei Asamer-Geschäftsführer, versucht, die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Der Produktionsbetrieb werde weder stauben noch laut sein, weil er eingehaust werde. Pregarten sei für sein Unternehmen strategisch günstig gelegen. "Derzeit produzieren wir für das Mühlviertel in St. Valentin und Linz. Durch ein Werk in Pregarten würde der Verkehr also nicht mehr, sondern weniger werden." Knackpunkt ist die Bebauungsplanänderung. "Wenn wir diese haben, steht einem Bau nichts mehr im Wege." Pree stellt klar, dass er unbedingt das Einvernehmen mit der Gemeinde anstrebt. "Wir werden versuchen, alle davon zu überzeugen, dass das Werk umwelt- und anrainerverträglich ist." Sollte der Bebauungsplan nicht geändert werden, will Asamer dennoch bauen: "Es wird dann halt aufwendiger und komplizierter."

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