Was die Oberösterreicher vor 100 Jahren interessierte
FREISTADT. "1918 – die vergessenen Tage" – so heißt das neue Buch von Fritz Fellner, das im Freistädter Verlag Plöchl erschienen ist. Der Leiter des Mühlviertler Schlossmuseums Freistadt geht darin der Frage nach, wie die oberösterreichische und südböhmische Bevölkerung von den Medien über das Ende der Monarchie und über den Untergang einer Epoche informiert wurden.
Fellner, Jahrgang 1955, wendet den Blick von der Makrogeschichte auf die Mikrogeschichte eines Landstrichs. Als Quellen dienten ihm das Linzer Volksblatt, die Linzer Tages-Post und der Böhmerwald Volksbote, drei ideologisch vollkommen unterschiedlich positionierte Printmedien. Die Auswahl der Themen, die Fellner in das Buch aufgenommen hat, richtete sich nach dem Naheverhältnis von und zu Oberösterreich.
Was hat damals die Oberösterreicher interessiert oder betroffen gemacht? "Die sogenannte Westfront war fern und uninteressant, nicht aber die Südfront", sagt Fellner. Der Grund dafür war, dass am Isonzo und an der Piave viele Oberösterreicher kämpften. "Auch die Ereignisse in der Ukraine interessierten brennend, denn in Freistadt gab es zu dieser Zeit ein Kriegsgefangenenlager, das mit 20.000 Ukrainern belegt war."
1918 – die vergessenen Tage
Nachrichten aus Österreich, Böhmen und der Welt
Verlag Plöchl, Freistadt
ISBN 978-3-903093-24-9
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