Eine Heldin des Alltags
Frauenpower bei der Feuerwehr

Die 28-jährige Bettina Fürnkranz ist seit mehr als 12 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Raasdorf aktiv.  | Foto: Pfeiffer
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  • Die 28-jährige Bettina Fürnkranz ist seit mehr als 12 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Raasdorf aktiv.
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Die Sirenen in Raasdorf heulen. Binnen kürzester Zeit verlassen die Feuerwehrmänner nach dem Eintreffen im Feuerwehrhaus zügig ihre Umkleidekabinen in Richtung Einsatzfahrzeuge. Nur Männer? Nein, auch Bettina Fürnkranz (28) befindet sich unter ihnen. Sie ist eine von wenigen Frauen unter 99.000 Feuerwehrmitgliedern in ganz Niederösterreich. 

RAASDORF. Im Berufsleben: Pädagogin, in ihrer Freizeit: Heldin. Besser könnte man das Leben der 28-jährigen Feuerwehrfrau Bettina Fürnkranz nicht beschreiben. 

Seit über 12 Jahren im Dienst der Menschen

Bettina ist seit mehr als 12 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Raasdorf aktiv. Waren früher noch überhaupt keine Frauen erlaubt, ist die junge Feuerwehrfrau heute mit Leib und Seele bei der Sache. In Ihrer Aufgabe als Sachbearbeiterin für den feuerwehrmedizinischen Dienst und der Feuerwehrjugend hat sie große Verantwortung zu tragen. Dass Bettina wirklich gute Arbeit für die Feuerwehr leistet, zeigt sich nicht zuletzt auch durch die Auswahl als eines der wenigen Feuerwehrmitglieder in Niederösterreich die zur derzeit laufenden "Peer-Ausbildung" zugelassen wurden. Peers sind erste Ansprechpartner für Feuerwehrmitglieder nach belastenden Einsätzen, noch bevor ein Psychologe beigezogen werden kann

Foto: Pfeiffer

Der Vater, Walter Posch ist Feuerwehrkommandant in Raasdorf. Auch der Bruder, die Cousins und der Ehemann sind bei der Freiwilligen Feuerwehr.

"Somit war es für mich klar, dass auch ich zur Feuerwehr gehen werde", erzählt uns Bettina im Gespräch. 

Fokus auf die Jugend

Als Pädagogin Jugendbetreuerin liegt Bettinas Fokus bei der Feuerwehr klarerweise auf der Jugend.  Bettina leitet dort seit 2015 gemeinsam mit zwei weiteren Feuerwehrmitgliedern jeden Freitag eine Jugendgruppe. Bei der Feuerwehrjugend wird den Kindern im Alter zwischen 10 und 15 Jahren auf spielerische und knifflige Art und Weise die Feuerwehr näher gebracht. "Im Fokus steht bei uns das soziale Miteinander und die Kameradschaft", sagt die Jugendleiterin. Auch an Wettbewerben und Ausflügen wird bei der Feuerwehrjugend fleißig teilgenommen. So besuchte man erst vor wenigen Tagen mit allen Kids die KAT19 – eine Leistungsschau der niederösterreichischen Freiwilligen- und Betriebsfeuerwehren. Und auch bei der Feuerwehrjugend ist man stolz auf die Frauenquote. "Derzeit gibt es nämlich fünf Burschen und sieben Mädels in meiner Gruppe", sagt sie. 
Nach der Feuerwehrjugend, spätestens zum 16. Geburtstag gehen die von Bettina und ihrem Team top-vorbereiteten Kids dann in den aktiven Dienst der Feuerwehr über. 

Foto: Pfeiffer

Als Frau bei der Feuerwehr

"Manchmal muss man den gewissen Schmäh der männlichen Kameraden tolerieren - Probleme aufgrund meines Geschlechts hatte ich allerdings bei uns noch nie", so die Feuerwehrfrau. Sieht man Bettina in ihrer Dienstuniform in der Kommandozentrale des Feuerwehrhauses ist eines sofort klar: Sie weiß wie der Hase läuft und hat dort alles im Griff. 
Als später im Gespräch die Kinder der Jugendfeuerwehr eintreffen, werden alle mit einer herzlichen Umarmung begrüßt und die Kinder freuen sich darauf, die nächsten Stunden mit ihrem Vorbild verbringen und von ihr lernen zu dürfen. 

Foto: Pfeiffer

"Es gibt auch schwierige Momente"

Kommt es zu einem Einsatz, ist die Raasdorferin meistens in der Einsatzleitung tätig. "Auch dort muss einiges an Arbeit getätigt werden. Protokollieren, das Einsatztagebuch führen, die Anwesenheitsliste schreiben und noch vieles mehr", erzählt uns Bettina und weiter: "die Endverantwortung in der Einsatzleitung hat jedoch der Kommandant".
Auf die Frage nach schwierigen Momenten in ihrer bisherigen Feuerwehrlaufbahn gibt es ebenfalls eine klare Aussage: "Es gibt Einsätze bei denen sich das Bild einprägt. Schwere Verkehrsunfälle mit Verletzten oder gar Toten Personen sind immer ein schwieriger Moment. Aus diesem Grund mache ich auch die Peer-Ausbildung um mit Rat und Tat für meine Kameraden zur Seite stehen zu können". 
"Besonders gefällt mir bei der Feuerwehr die Kameradschaft. Ich halte es auch schwer aus, nicht helfen zu können und bis deswegen mit meiner Freizeitaufgabe mehr als zufrieden", so Bettina abschließend. 

Unser Fazit: Menschen wie Bettina, die sich freiwillig und unentgeltlich in den Dienst der Öffentlichkeit stellen, ihr Leben für uns aufs Spiel setzen um unseres zu schützen, sind für uns alle unentbehrlich und verdienen unsere vollste Anerkennung. 

Infos ur Feuerwehrjugend:
In die Feuerwehrjugend bei der Freiwilligen Feuerwehr Raasdorf kann man übrigens ganzjährig ganz einfach einsteigen und mitmachen.  Vorkenntnisse brauchen die Kids dabei keine. Alle Infos zur Freiwilligen Feuerwehr Raasdorf gibt es auf der neuen Homepage unter www.ff122.at

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