Fluss Serie
Teil 5 – Die Wasserqualität der March
In diesem Teil unserer Fluss-Serie beschäftigen wir uns mit der Wasserqualität der March. Unter dem Motto: "Von der Kloake zum Trinkwasser". Wie war sie früher, wie ist sie heute. Wie gut sind Kanal und Kläranlagen in der Region.
BEZIRK. Geht es um die Qualität des Wassers der March, hat sich in den letzten 40 Jahren im Leitfluss unserer Region so einiges getan. Davon profitieren nicht nur wir, sondern auch Flora und Fauna, wie eigens erstellte Wasserstudien beweisen.
Die laufende Überwachung des Gewässerzustandes liefert die notwendigen Informationen, die als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen zum Schutz der March dienen. Deshalb werden
in regelmäßigen Abständen biologische und chemische Daten zusammenfassend ausgewertet. Betrachtet man diese Auswertungen über einen längeren Zeitraum hinweg, kann man feststellen, dass sich die Qualität und der biologische Zustand der March in den letzten 4 Jahrzehnten stets verbessert hat.
Vorsichtiger Optimismus
Dennoch: An die Qualität der meisten Flüsse in Österreich kommt das Wasser der March nur schleppend heran. Schuld daran ist hauptsächlich der Nitratwert. Seit den 50er Jahren wird hier in unserer Region intensiv Landwirtschaft betrieben, teils mit massivem Einsatz von mineralischem Dünger. Als Folge davon ist das Grundwasser und auch das Wasser der March zu sehr mit Nitrat belastet – seit Jahrzehnten und aller Wahrscheinlichkeit nach noch für Jahrzehnte.
Eine Karte der Wasserqualität der March aus dem Jahr 1977 weist das Wasser sogar als "außergewöhnlich stark verunreinigt" aus. Im Jahr 1999 wurde die March in der Kategorie "kritisch belastet" eingestuft und im Jahr 2006 nur noch als "mäßig belastet". Man sieht also deutlich, dass sich die Qualität der March-Wassers von Überprüfung zu Überprüfung verbessert.
Trinkwasser
Das Leitungswasser der Gemeinden ist jedoch völlig unbedenklich – denn das wird aufbereitet, in vielen Gemeinden im Marchfeld von der EVN Wasser. Die wurde vor über 50 Jahren gegründet, eben weil das Grundwasser in weiten Teilen Niederösterreichs nicht mehr als Trinkwasser geeignet war. Am Brunnenfeld in Obersiebenbrunn wird zum Beispiel seit 1999 eine biologische Nitratentfernungsanlage betrieben. Laut eigenen Angaben wird dort der Nitratgehalt im Grundwasser von rund 50 mg/l (entspricht Grenzwert für Trinkwasser) auf ca. 20-25 mg/l reduziert. Das Nitrat ist also keine direkte Bedrohung für die Trinkwasserversorgung.
Maßnahmen
In Umsetzung des "Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes" läuft bereits eine Reihe von gesetzlichen und freiwilligen Maßnahmen zum vorbeugenden Schutz der verunreinigten Gewässer gleichermaßen wie zur Sanierung von belasteten Grundwasservorkommen. So zum Beispiel auch das Nitrat-Aktionsprogramm. Dieses wird laufend angepasst, für die Kontrolle ist die Agrarmarkt Austria (AMA) zuständig. Wenn sich mehr und mehr Landwirte freiwillig diversen Maßnahmen anschließen, so kann auch das Wasser der March sauberer werden.
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