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So pflegt man seinen Holzboden richtig

- Anto Kosić hat einige Tipps und Tricks, wenn es um Holzböden geht.
- hochgeladen von Julia Koch
Wer sich einen Holzboden anschafft, sollte einige Kleinigkeiten beachten. Anto Kosić gibt Tipps und Tricks.
HERMAGOR. Vor allem in älteren Häusern findet man noch echte Holzfußböden. Auch in den moderneren vier Wänden findet diese Bodenart immer wieder Gefallen. Wir haben bei Anto Kosić, Geschäftsführer von Raumausstattung Toni in Möderndorf nachgefragt, wie man einen Holzboden richtig pflegt. „Ein Holzboden ist leicht zu reinigen, wohngesund und Allergiker freundlich. Dabei strahlt das Naturmaterial nicht nur eine angenehme Wärme aus, es ist auch langlebig. Ein Holzboden kann fast überall verlegt werden und bei starker Abnutzung meist mehrfach abgeschliffen und neu versiegelt werden“, erzählt der Profi.
Holz arbeitet
Da Holz ein Naturprodukt ist, reagiert der Boden auch auf UV-Strahlen. Je nach Art verändert sich das Parkett im Laufe der Zeit seine Farbe. Zusätzlich arbeiten Holzböden, das heißt, sie reagieren auf Temperaturschwankungen oder jegliche Veränderung der Luftfeuchtigkeit. „Das Holz gibt während der Heizperiode im Winter Feuchtigkeit ab und verringert sein Volumen. Dadurch können sich Fugen bilden. Das ist übrigens auch bei versiegelten Parkettfußböden der Fall, weil Versiegelungsschichten den Feuchtigkeitsaustausch zwischen Holz und Raumluft nicht verhindern, sondern nur etwas verzögern können“, erklärt Kosić. Der Raum sollte im besten Fall ein gesundes Raumklima haben. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent und einer Temperatur von rund 20 Grad fühlt sich der Holzboden wohl.
Kleine Kratzer
Ein Holzboden bedarf immer etwas pflege. Bevor man den Boden aber pflegt, sind einige Vorkehrungen zu treffen. Um Verschmutzungen oder Kratzer zu verhindern, ist es ratsam, den Boden ohne Schuhe zu betreten. „Auch wenn man noch so vorsichtig ist, können sich kleine Steinchen oder scharfkantige Schmutzpartikel unter der Sohle befinden. Diese führen dann zu kleinen Kratzern im Parkett“, weiß Kosić. Zusätzlich ist es auch ratsam, kleine Filzaufkleber unter die Stühle und Möbel zu kleben. So vermeidet man Beschädigung am Boden, wenn man die Möbel verrückt. Diese sollten regelmäßig ausgetauscht werden.
Richtige Pflege
Einen echten Holzfußboden zu pflegen, ist kein großer Aufwand. Mit regelmäßigem Saugen und nach Bedarf nebelfeuchtem Wischen hat man im Großen und Ganzen alles getan. „In besonders beanspruchten Räumen – wie eben Küche oder Bad – kann dem Wischwasser etwas Parkettpflegemittel zugesetzt werden. Damit schützt du vor allem geölte Böden vor Feuchtigkeit und Schmutz. Zwei- bis dreimal im Jahr bzw. nach Bedarf ist es ratsam, den geölten Boden erneut zu ölen. So perlt Wasser einfach an der Oberfläche und kann ganz einfach entfernt werden. Sollte da oder dort mal ein Kratzer entstehen, lässt sich dieser durch vorsichtiges Anschleifen und anschließendes Nachwachsen“, so der Profi. Versiegelte Böden sind dabei aber nicht einfacher zu reinigen. Die Versiegelung schützt vor dem Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit.
Geöltes Parkett
Geöltes Parkett ist deutlich empfindlicher als versiegeltes Parkett. Anstatt die Poren des Holzes wie bei der Versiegelung komplett abzudichten, bleiben diese bei geöltem Parkett offen. Dabei kann das Holz weiteratmen. Dabei können aber auch Schmutz, Staub und Feuchtigkeit in den Boden eindringen. „Deshalb sollten Sie stets nur nebelfeucht wischen, den Boden regelmäßig bohnern und von Zeit zu Zeit mit speziellen Pflegeölen dafür sorgen, dass der Oberflächenglanz und -schutz aufgefrischt wird“, so der Fachmann.
Grundreinigung
Auch wenn man sein Parkett regelmäßig reinigen und pflegen, kann eine Grundreinigung im Abstand von mehreren Jahren nicht schaden. Diese sorgt dafür, dass das Holz wieder porentief rein wird. Hierfür werden in einem ersten Schritt sämtliche Ablagerungen und Reste von Pflegemitteln, Ölen und Schutzschichten abgetragen. Das Holz darunter wird entsprechend frei gelegt. Anschließend erfolgt der Auftrag einer neuen Schutzschicht – das Ergebnis kann sich sehen lassen. Damit der Parkettboden nach der Grundreinigung tatsächlich wieder wie neu aussieht, empfiehlt es sich diese Aufgabe von einem Fachmann erledigen zu lassen.
Sanierung am Boden
Wenn man seinen strapazierten Parkettboden generell einen neuen „Glanz“ verleihen möchte, sollte man sich an einen Fachmann wenden. Auch bei der Sanierung stehen einem viele Türen offen. Geht es „nur“ darum, dem Boden wieder ein frisches und neues Erscheinungsbild zu verleihen oder willst du deinen Wohnräumen einen neuen Charakter geben? Auf Wunsch lässt sich ein ehemals versiegelter Boden nach dem Abschleifen auch ölen, natürlich mit einem größeren Aufwand. „Ich sage aber alle meinen Kunden das nur die ersten Kratzer weh tun und dass ein Boden, egal aus was er hergestellt wurde, ein Gebrauchsgegenstand ist. Alles kann wieder gut werden“, schließt Kosić ab.



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