Acht Mal geht es um Leben und Tod

- Einsatzleiter Andreas Göttling (Mitte) mit seinem Team
- Foto: Schauerte
- hochgeladen von Nicole Schauerte
Ohne die ehrenamtlichen Helfer der Wasserrettung wäre das Baden im Gailtal nicht halb so sicher.
HERMAGOR (nic). Die fröhliche Stimmung rund um Badegäste und Wasserspass am Pressegger See kann ganz schnell kippen, nämlich immer dann, wenn etwas passiert. "Zum Glück haben wir pro Jahr im Durchschnitt 'nur' acht dramatische Einsätze," erklärt Andreas Göttling, Einsatzleiter der Wasserrettung Hermagor.
Dramatisch wird es, das wissen der erfahrene Feuerwehrmann und sein Stellvertreter Hannes Burgstaller nur zu gut, immer dann, wenn in der Sommeridylle ein Wasserunfall passiert oder ein Mensch vermisst wird. Dann kann das friedliche und angenehme Nass des Sees sogar zur Todesfalle werden.
Vermisste suchen
Zuletzt mussten die gut ausgebildeten Wasserretter vor allem zur Personensuche ausrücken und das bei Neben auch schon mal ganz früh morgens. Sehr häufig ist die Suche erfolgreich und nimmt ein positives Ende. Auch ein vermisstes Kind, das sich beim Spielen weit vom Standbad und der Mutter entfernt hatte, konnte wohlbehalten gefunden werden.
Badeunfälle, bei denn zum Beispiel jemand versehentlich auf jemanden im Wasser springt, gingen zuletzt auch glimpflich aus, setzen jedoch eine ganze Rettungskette in Gang. Das Teamwork von Wasserrettung, Feuerwehr und Rotem Kreuz wird im Rahmen einer großen bunt am 29. Juni am Pressegger See simuliert. Schon jetzt üben die Hermagorer immer wieder diesen konstruierten Ernstfall.
"Unser ehrenamtlicher Dienst bedeutet immer das vier Leute vor Ort sind, darunter ein Einsatzleiter, der die Geschehnisse vom Ufer aus koordiniert," erklärt Göttling. Mit einem Motorboot und einem Ruderboot bewegen sich die Wasserretter, die auch für die Gail und bis ins Lesachtal zuständig sind, auf dem Wasser.
Fit sein gehört dazu
"Bei jedem Einsatz müssen wir mit allem rechnen," weiß der 44-jährige Einsatzleiter. "Meistens, aber nicht immer, geht alles am Ende gut aus." Das Alter der aktiven Wasserretter, die verschiedene Ausbildungen vom Schwimmen, Erster Hilfe bis hin zum Bootsführerschein durchlaufen, liegt derzeit zwischen 16 und 65 Jahren. Körperliche Fitness gehört dazu.
Um den ehrenamtlichen Dienst zu gewährleisten, stellen die Wasserretter auch einen großen Teil ihrer Freizeit zur Verfügung. Viele sind noch in anderen Vereinen aktiv.
Wie zerstörerisch Wasser im Ernstfall sein kann, mussten die Helfer im Oktober 2018 in ihrer Station erleben. Das Hochwasser stand bis zur Mitte des Fensters im Blockhaus und machte sämtliches Inventar unbrauchbar. Noch immer ist der Neuaufbau im Gange und Spenden sind willkommen.
Daten und Fakten
Wasserrettung Hermagor
Mitglieder: 35
Einsatzleiter: Andreas Göttling, Hannes Burgstaller (Stv.)
Station: Strandbad Pressegger See, Nähe Spielplatz
Gründungsjahr: 1957
Einsatzgebiet: Gewässer im Gailtal bis ins Lesachtal
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