SPÖ Kärnten will Zivildienst stärken
Burgstaller über mehr Anerkennung

- LAbg. Luca Burgstaller, SPÖ, Hermagor
- Foto: SPÖ
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Die SPÖ Kärnten will mit einem Dringlichkeitsantrag im Landtag ein starkes Zeichen zur Aufwertung des Zivildienstes setzen. „Unser Ziel ist es, die Annahmequote für den Zivildienst in Kärnten nachhaltig zu erhöhen“, erklärt SPÖ-Klubobmann-Stellvertreter Luca Burgstaller.
HERMAGIR. Die Initiative soll insbesondere soziale Organisationen im Pflege-, Rettungs- und Sozialbereich spürbar entlasten, die zunehmend unter Personalmangel leiden.
Zivildienst: Mehr als ein Ersatzdienst
„Während der Wehrdienst in Kärnten traditionell hoch im Kurs steht, fehlen vielerorts Zivildienstleistende“, betont Burgstaller. Die Auswirkungen seien deutlich spürbar: Viele Leistungen könnten kaum oder gar nicht ersetzt werden. „Damit geht wertvolles Potenzial für unser Zusammenleben verloren. Der Zivildienst ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar – gerade jetzt, wo soziale Einrichtungen oft an ihre Grenzen stoßen, braucht es mehr junge Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und mit anzupacken. Zivildiener leisten einen wertvollen Beitrag innerhalb unserer Gesellschaft.“
Informationsoffensive: Zivildienst-Infotag an Schulen
Ein zentraler Punkt des SPÖ-Antrags ist die Einführung eines landesweiten Zivildienst-Infotages. Dieser soll junge Männer – und ausdrücklich auch interessierte Mädchen im Hinblick auf das freiwillige soziale Jahr, frühzeitig über Einsatzmöglichkeiten, Aufgaben und Perspektiven informieren. Geplant ist eine Umsetzung im Jahr vor der Matura, möglichst nahe am Musterungstermin, etwa in der letzten Schulwoche. „Ich bin überzeugt, dass viele junge Menschen durch gezielte Information mehr Sinn und Vielfalt im Zivildienst erkennen, als sie ursprünglich erwarten würden. Das kann die Entscheidung zugunsten des Zivildienstes entscheidend beeinflussen“, so Burgstaller. Ziel sei es, Jugendlichen konkrete Einblicke zu geben und Schwellenängste abzubauen.
Zivildienstmedaille: Wertschätzung, die sichtbar wird
In einem zweiten Antrag fordert die SPÖ Kärnten die Einführung einer Zivildienstmedaille, analog zur bestehenden Auszeichnung für Wehrdienstleistende. „Mir ist besonders wichtig, dass wir unseren Zivildienern auch den Respekt entgegenbringen, den sie verdienen“, sagt Burgstaller. „Sie tragen viel Verantwortung und leisten Großartiges – das gehört klar ausgesprochen.“ Die Medaille solle nicht nur als symbolische Geste verstanden werden, sondern als Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung und Motivation zum Weitermachen im Ehrenamt.
Langfristige Wirkung auf Gesellschaft und Organisationen
Burgstaller ist überzeugt, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nachhaltige Wirkung zeigen werden: „Wir erwarten uns eine bessere Annahmequote unter jungen Männern. Wir wollen ihnen vor Augen führen, wie wichtig und erfüllend der Zivildienst sein kann.“ Gleichzeitig soll auch jungen Frauen, die ein freiwilliges soziales Jahr in Erwägung ziehen, der Zugang erleichtert werden. „Zivildienst darf nicht länger im Schatten stehen. Mit besserer Information und gezielter Anerkennung können wir das enorme gesellschaftliche Potenzial junger Menschen besser nutzen“, fasst Burgstaller zusammen. „Wir möchten nicht nur Danke sagen, sondern einen Anstoß geben, dass aus dem Pflichtdienst freiwilliges Engagement entsteht – ein Brückenschlag vom Zivildienst ins Ehrenamt.“ Mit dem Vorstoß will die SPÖ Kärnten einen Impuls setzen – für mehr Solidarität, gesellschaftliches Engagement und ein stärkeres Bewusstsein für den unschätzbaren Wert, den Zivildiener für die Gemeinschaft leisten.
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