Gailtal
„Die ‚Aktion scharf‘ wurde groß und fair angekündigt“

"Aktion scharf": Die Polizei kündigte verstärkte Kontrollen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge zur Erntezeit an. | Foto: stock.adobe.com/Kzenon
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Die Gailtaler WOCHE erkundigte sich, was regionale Landwirte von den angekündigten Kontrollen und der „Aktion scharf“ halten.

GAILTAL. Mit der geplanten „Aktion scharf“ kündigt die Kärntner Polizei zur bevorstehenden Erntezeit verstärkte Kontrollen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge an. Diese Kontrollen stoßen nicht bei jedermann auf Verständnis. Roman Berger aus St. Lorenzen im Gitschtal führt einen Milchviehbetrieb mit kombinierter Forstwirtschaft. 48 Hektar Nutzfläche bewirtschaftet er. Die geplante „Aktion scharf“ empfindet Berger als übertrieben: „Wir Landwirte wissen wie wir uns im Verkehr zu benehmen haben und wie unsere landwirtschaftlichen Geräte und Fahrzeuge dafür ausgestattet sein müssen.“

Geräte werden größer

Auch den gesetzlichen Bedingungen und Vorschriften bei einer Überbreite der Fahrzeuge seien sich alle Landwirte bewusst. „Das Problem ist, die Maschinen werden immer breiter und größer, weil immer weniger Landwirte immer größere Flächen bearbeiten müssen. Das ist mit kleinen Maschinen, wie sie früher eingesetzt wurden, nicht mehr möglich“, argumentiert Berger. So gebe es keine landwirtschaftliche Maschine, die aufgrund ihrer Überbreite nicht im Verkehr erlaubt ist. Zudem sind alle Geräte mit Drehleuchten ausgestattet.

Sehr überraschend

Die angekündigte „Aktion scharf“ kam für den Landwirt dennoch überraschend. „Ich war verwundert darüber, weil sich die Unfälle mit landwirtschaftlichen Geräten ja nie vermehrt haben“, so Berger. Auch das Problem von verunreinigten Straßen durch Ackererde werde von allen erst genommen. „Das ist auf jeden nicht zu bestreiten, denn ist es ein Verkehrssicherheitsmanko. Aber bei uns im Gitschtal putzt jeder Bauer, der vom Acker runterfährt und Erde auf der Straße hinterlässt, diese weg“, sagt Berger. Für ihn vermittle die „Aktion scharf“ den Eindruck, dass Bauern und Landwirte auf die Gesetzeslage und Verkehrssicherheit keine Achtung legen, denn das würde nicht stimmen.

Schwer zu beantworten

Etwas anderer Meinung ist Thomas Novak aus Micheldorf. Er hat einen landwirtschaftlichen Betrieb als Nebenerwerb im Betriebszweig Milchwirtschaft und bewirtschaftet 30 Hektar. „Grundsätzlich ist es wie im restlichen Straßenverkehr, dass die landwirtschaftlichen Geräte den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen müssen. Es ist also schwer zu sagen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen“, meint Novak. Einerseits könne man das so sehen, dass man die Leute zur Erntezeit eh Stress hätten und man sie darum nicht behindern sollte. „Andererseits, wenn die Bremse nicht hält und ein Unfall passiert, dann ist das Gerede wieder groß. Es ist schon so, dass gewisse Geräte in der Landwirtschaft eher grenzwertig mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet sind“, so Novak. Daher ist die Frage, ob er die „Aktion scharf“ als gut empfinde, für den Landwirt schwer zu beantworten.

Nicht anders möglich

Problem mit auf der Fahrbahn liegenden Ackererde habe Novak weniger, da sich ein Großteil seiner Flächen in Bereichen befinde, wo es wenig Verkehr gebe. „Teilweise ist es für uns Landwirte aber nicht anders möglich, wenn der Acker direkt neben der Straße liegt. Ein Teil der Erde verliert sich zwar noch im Ackerbereich beziehungsweise Wendebereich, aber es wäre unehrlich zu sagen, dass es kein Problem ist“, sagt Novak.

Groß angekündigt

Dass die „Aktion scharf“ groß angekündigt wurde, ist für ihn ein sehr fairer Schritt seitens der Exekutive: „So hat jeder genug Zeit, die Geräte und Fahrzeuge zu checken, ob den beispielsweise die Beleuchtung und alles funktioniert. Sie hätten die geplante Aktion auch still halten können und plötzlich auftauchen können.“ So hätte noch jeder Landwirt genügend Zeit, seine Fahrzeuge und Maschinen auf Mängel zu kontrollieren und diese zu beheben.

"Aktion scharf": Die Polizei kündigte verstärkte Kontrollen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge zur Erntezeit an. | Foto: stock.adobe.com/Kzenon
Roman ´Berger hat einen Milchviehbetrieb mit kombinierter Forstwirtschaft und bewirtschaftet 48 Hektar Nutzfläche. | Foto: Privat
Thomas Novak hat einen landwirtschaftlichen Betrieb als Nebenerwerb im Betriebszweig Milchwirtschaft und bewirtschaftet 30 Hektar. | Foto: Privat
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