Kötschach-Mauthen
Faszination Falknerei erleben
Seit Jahrhunderten eine enge Beziehung – der Falkner und sein Vogel.
KÖTSCHACH-MAUTHEN. Welche Gailtaler Gemeinde kann schon von sich behaupten ein Teil des Weltkulturerbes zu sein? Kötschach kann das. Falknerei ist immaterielles Weltkulturerbe und Karl Mühlsteiger aus Kötschach, der einzige aktive Falkner im Bezirk, der sich diesem verschrieben hat.
Beizjagd eine der ältesten Jagdformen
Die Beizjagd ist gekennzeichnet von dem Zusammenspiel von Hund, Beizvogel und Falkner. Der Hund stöbert das Wild auf, der Falkner bringt den Vogel in Position und der Greifvogel beginnt mit der Jagd. Falls die Jagd erfolgreich war, muss der Falkner schnell sein, weil der Vogel nicht wie ein Hund die Beute apportiert. Wichtig ist danach auch das Teilen der Beute zwischen dem Falkner und dem Beizvogel.
Voraussetzungen für einen Falkner?
Ein guter Falkner braucht Disziplin, Geduld, Einfühlungsvermögen und sehr viel Zeit. Man muss auf alle Fälle mindestens 10 Stunden pro Woche in diese Tätigkeit investieren. Natürlich muss ein Falkner, der mit einem abgetragenen Vogel (so bezeichnet man einen trainierten Vogel ) auf die Jagd geht über eine Jagdprüfung verfügen.
Zucht und Training der Falken
Karl Mühlsteiger züchtet und trainiert seine eigenen Falken. Beim Training der Vögel ist zu beachten, dass diese nicht durch Bestrafung sondern nur durch Belohnung und positive Verstärkung trainiert werden können. Durch das Füttern am Handschuh und dem Training mit dem Ferderspiel kann bereits nach 10 Tagen eine so starke Bindung hergestellt werden, dass der Vogel selbstständig zum Falkner zurückkehrt.
Einsatz in der biologischen Landwirtschaft
Die von Karl Mühlsteiger gezüchteten Hybridfalken, eine Kreuzung von Wander- und Sakerfalken, eignen sich besonders gut für die Krähenvergrämung und werden auch in der biologischen Landwirtschaft eigesetzt um die Krähen von den frisch keimenden Maisfeldern fernzuhalten.
Öffentlichkeitsarbeit
Nicht nur die aktive Falknerei liegt Karl Mühlsteiger am Herzen, sondern auch die Weitergabe des Wissens um diese uralte Kunst der Jagd. Deswegen war er schon mehrfach in den Schulen und Kindergärten der Gemeinde mit seinen Falken zu Besuch.
Wer mehr über die Falknerei wissen möchte oder sogar Interesse hat selbst Falkner zu werden, sollte sich die Voliere mit den beeindruckenden Tieren hinter dem Café Reiter in Kötschach ansehen.
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