Gailtal
Kandolf: „Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen“

- Bäckermeister Hannes Kandolf mit Tochter Kerstin und Sohn Clemens.
- Foto: Hans Jost
- hochgeladen von Peter Michael Kowal
Die Gailtaler WOCHE sprach mit Bäckermeister Hannes Kandolf von der gleichnamigen Bäckerei in Hermagor über Lehrlinge und das Berufsbild.
GAILTAL. Die Traditionsbäckerei von Hannes Kandolf ist aus der Hermagorer Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Dort bildet er auch immer wieder Lehrlinge aus. Das ist ihm besonders wichtig, denn „unsere Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen“ pflegt er zu sagen. Aktuell werden in der Bäckerei Kandolf vier Lehrlinge ausgebildet.
Attraktiver Beruf
Über zu wenig Lehrlingsanfragen in der Branche kann er sich nicht beklagen. „Die Lehrlingsnachfrage hat sich wesentlich verbessert. Der Beruf ist wesentlich attraktiver geworden, als es noch vor einigen Jahren war“, so Kandolf. Auch Sorgen über das Arbeiten in der Nacht seinen unbegründet, denn die Arbeit habe sich auf den Tag verlagert. „Die Bäckereien sind mittlerweile alle top ausgestattet. Probleme mit Hitze, Mehlstaub und Klima gibt es nicht mehr. Man muss das alte Bild über den Beruf loslassen“, meint der Bäckermeister.
Nur das Beste
Die Stärke seiner Bäckerei sieht Kandolf in den vielen verschiedenen hochwertigen Brotsorten. „Wir bereiten unsere Brote mit Natursauerteig, viel Zeit und Liebe und Fachwissen zu. Wir verwenden nur bestes Mehl und Getreide aus der Region“, sagt Kandolf stolz.
Seit zehn Jahren stabil
Zwischen 2005 und 2010 sperrten in Kärnten 25 Bäckereien zu. Der Abwärtstrend scheint jedoch gestoppt. „Seit über zehn Jahren gibt es rund 100 Bäcker in Kärnten“, so Landesinnungsgeschäftsführer Stefan Dareb. Zu den größten Vertretern der Zunft zählen in Kärnten Wienerroither und die Knusperstube aus dem Lavanttal. Die kleinen Betriebe würden sich laut Dareb erfolgreich auf Nischen konzentrieren. „Den viel zitierten Preiskampf gibt es, jedoch nicht in den Bereichen, der von diesen Bäckern bespielt wird. Wenn man sich in den Kampf um den Semmelpreis hineinwirft, dann hat man als kleiner Bäcker schon verloren.“
Arbeitszeit schreckt ab
Der Lehrberuf Bäcker hat es gegen manch „bequemere Ausbildung“, wie es Dareb nennt, nicht immer leicht. „Der Bäcker wird mit Mehlstaub oder frühen Arbeitszeiten verbunden. Deswegen schreckt er einen Teil der Jugendlichen ab, die lernen dann Koch oder Konditor, weil sich diese Arbeitszeiten schon in den Tag verlagern.“ Dennoch seien die Lehrlingszahlen seit zehn Jahren stabil.


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