Ostern im Gailtal
Kein Ostern ohne die gute Osterjause
Rund um die Osterzeit sind die regionalen Produzenten gefragt. Es gibt jede Menge zu tun.
GAILTAL. In der Osterwoche bereiten sich die meisten fleißig auf die Osterjause vor. Die heimischen Fleischproduzenten haben vor allem rund um Ostern jede Menge zu tun. „Die Bestellungen rund um Ostern sind sehr gut. Die Menschen beginnen etwas umzudenken und das Fleisch wieder bei den Bauern aus der Region zu kaufen“, weiß Josef Gratzer vulgo Lenz. Der leidenschaftliche Landwirt aus Weidenburg betreibt gemeinsam mit seiner Familie den Bauernladen Lenz. Gratzer freut sich über den Wandel der Leute: „Wenn der Osterschinken in den Supermärkten schon einen Monat gelagert wird und dann auch noch einen weiteren Monat halten soll, will ich nicht wissen, was in diesem Fleisch ist. Da ist es besser, bei den heimischen Betrieben einzukaufen.“
Heimisches Fleisch
In Europa gibt es derzeit eine Knappheit an Schweinefleisch. Das merkt man vor allem an den Teuerungen. „Das bezieht sich aber nicht nur alleine auf das Schweinefleisch. Auch das Getreide ist davon betroffen. Man muss aber sagen, dass unsere Politiker die letzten 30 Jahre genau darauf hingearbeitet haben“, bedenkt der Landwirt. In den letzten Jahren wurde zahlreiches Fleisch aus dem Ausland importiert und bei uns billig verkauft. Die heimischen Produzenten sind dabei ignoriert worden. Die europaweite Knappheit hat nicht nur Nachteile für den heimischen Landwirt. So wird das eigene Fleisch wieder gefragter. „Der Preis muss hier aber auch stimmen. Man kann nicht auf einmal für ein Kilo Fleisch dreimal so viel zahlen wie zuvor. Dann wird erst wieder das billige Fleisch aus dem Supermarkt gekauft“, so Gratzer. Auch Familie Lenz musste die Preise erhöhen. Die Kunden haben darauf aber gut reagiert. „Wenn die Qualität stimmt, wird auch gerne gekauft. Die Teuerungen sind für die Kunden nachvollziehbar. Als ich den Hof zuhause übernommen habe, zahlte ich für eine Tonne Gerste rund 130 Euro. Heute müssen wir für die gleiche Menge über 400 Euro einrechnen“, gibt der Landwirt als Beispiel.
Rezept von Opa
Im Bauernladen Lenz gibt es alles, was man für die Osterjause braucht. Schinken, Zunge, Selch- und Schopfrollen, Würste, Speck, Reindling und Brot werden rund um diese Zeit besonders gerne gekauft. Das Fleisch dafür kommt von den eigenen Schweinen. „Rund um Ostern haben wir geschätzt rund 250 bis 300 Kilogramm Fleisch verkauft“, berichtet Gratzer. Vor allem der Osterschinken ist dabei sehr beliebt. Dieser wird nach wie vor selbst hergestellt und nach dem Rezept von Opa gewürzt.
Fleischerei Peter Smole
Auch in der Fleischerei Peter Smole gibt es zur Osterzeit jede Menge zu tun. „Die Bestellungen rund um Ostern sind sehr gut, ich bin sehr zufrieden. Es gibt viel zu tun, vor allem weil bei uns vieles noch mit der Hand gemacht wird und nur wenige Maschinen im Einsatz sind“, erzählt Peter Smole, Geschäftsführer der Fleischerei in St. Stefan. Das Fleisch für die beliebten Produkte bekommt Smole aus Kärnten. „In Kärnten bemerkt man von der Knappheit des Schweinefleisches noch nichts. Für die Industrie ist es natürlich schlecht. Beim Preis allerdings bemerkt man, dass weniger Schweinefleisch am Markt ist“, so Smole.
Beliebte Produkte
Auch die Fleischerei musste die Preise ihrer Produkte an die Situation anpassen: „Man muss den Preis leider etwas an die Kunden weitergeben. Man bekommt schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn die Preise ständig erhöht werden müssen.“ Auch in St. Stefan nehmen die Kunden die Teuerungen gut auf und können die Preissteigerung durchaus verstehen. Vor allem bei der Jause hört man auch, dass die Preise für die ausgezeichnete Qualität durchaus teurer sein könnten. Rund um die Osterzeit werden bei Smole vor allem Bein- und Rollschinken, Schweine- und Rindszunge, Würste wie Osterkrainer, Krenzwurzen und Eier gekauft. „Bei uns bekommt man eigentlich alles, was man für die Osterjause braucht“, freut sich Smole. Vor allem der Osterschinken wird gerne gekauft. Da schmecke man einfach die gute Qualität. „Ich freue mich, dass die Einheimischen die regionalen Produzenten unterstützen. An dieser Stelle möchte ich mich auch dafür bedanken“, schließt der Fleischer das Gespräch ab.
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