Mit Kufenstechen und Lindentanz
St. Pauler feierten ihren Kirchtag

- Georg und Marlene Mayerdorfer, Michael Grafenauer und Lara Schwabl, Stefan Schaffenegger und Melanie Guggenberger, Peter Santer und Sophie Leitner.
- Foto: Herta Maurer-Lausegger
- hochgeladen von Iris Zirknitzer
Der diesjährige Kirchtag in St. Paul an der Gail, dessen Termin sich nach dem Gedenktag des Kirchenpatrons St. Ulrich richtet, fand am 7. und 8. Juli statt.
ST. PAUL. Der Sonntag begann traditionell mit einem Festzug zur Heiligen Messe, die vom St. Stefaner Pfarrer Martin, der auch die Pfarren St. Paul und St. Georgen als Provisor betreut, zelebriert wurden. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Quintett Karnitzen, unter der Leitung von Hermann Fritz, der auch an der Orgel saß. Neben deutschen Kirchenliedern wurden auch ein slowenisches und ein lateinisches Lied gesungen. In seiner Predigt sprach der Pfarrer auch über geistige Werte im Leben der Menschen und lud sie ein, das Licht des Heiligen Geistes im Herzen zu tragen und sich dem Gebet zu widmen. Er freute sich besonders über das Kommen der Kinder, von denen einige in Gailtaler Tracht gekleidet waren, dankte den Familien, Burschen und Mädchen für ihre Teilnahme am Gottesdienst und wünschte allen einen schönen, unfallfreien Kirchtag.
Kirchtagslieder in Slowenisch und Deutsch
Nach der Heiligen Messe gingen die Konta-Burschen und Mädchen paarweise auf den Platz vor der Kirche und reihten sich an der Friedhofsmauer auf. Die Gailtaler Kirchtagsmusik spielte neben dem Lindenbaum auf. Die einheimischen Sänger sangen unter der Linde altüberlieferte slowenische und deutsche Kirchtagslieder. Dazwischen spielten die Musikanten. Anschließend bewegte sich der Festzug, begleitet von der Kirchtagsmusik und den Kirchtagssängern, zum Karnischen Hof. Die Konta überbrachte dem Hotelier Glückwünsche. Im Gegenzug musste er die Gäste bewirten und ein Konta-Mädchen zum Tanz auffordern. Auf dem Platz vor dem Hotel sangen die Sänger Kirchtagslieder, die Musikanten spielten und es wurde feierlich getanzt. Danach ging es zum Frühschoppen im Zelt.
Spannendes Kufenstechen
Nach dem Mittagessen im Kreis der Familien sowie geladenen Verwandten und Freunden, folgte um 15 Uhr das mit Spannung erwartete Kufenstechen, zu dem sich zahlreiche Besucher einfanden. Auch einige Italiener waren dabei. Es war ein spannungsreiches Kufenstechen, das vom begeisterten Publikum angefeuert wurde. Der glückliche Gewinner des begehrten Kranzls war der Musiker Georg Mayerdorfer aus Dragantschach. Nach der Siegerehrung wurde unter der Linde der traditionelle Lindentanz mit Musik und alten Kirchtagliedern ausgeführt. Nach dem Ehrentanz auf der Bühne war diese für alle frei. Am Abend spielten die „Musibuam“, die dem gelungenen Kirchtag am Sonntag den letzten Schliff gaben. Die fröhliche Tanzunterhaltung dauerte bis spät in die Nacht.
Kufenstechen und Lindentanz der Verheirateten
Nach altem Brauch wurde am Montag, dem 8. Juli, der St. Pauler Kirchtag von der Konta der verheirateten Männer und Frauen abgehalten. Natürlich mit eifriger Unterstützung der gesamten St. Pauler Burschenschaft. Der Gottesdienst fand um 17 Uhr in der Pfarrkirche statt, danach segnete Pater Martin die Gräber. Auf diese Weise werden die Verstorbenen symbolisch in das Kirchtagsfest einbezogen, wie es die alte Volksüberlieferung besagt. Das Tagesgeschehen lief auf gleiche Weise ab wie am Vortag. Die verheirateten Konta-Frauen trugen Dirndl und nicht die Untergailtaler Tracht. Es spielten die „Die Jungen Gailtaler“, darunter Georg Mayerdorfer (Bariton), der glückliche Kranzl-Gewinner vom Sonntag. Mit ihm freuten sich über das Kranzl auch die anderen Mitglieder der Band: Julian Abuja (Gitarre), Paul Zwitter (Harmonika), Paul Schwager (Klarinette) und Noah Thurner (Trompete). Der Kirchtag am Montag war vor allem ein Fest der Einheimischen und Besuchern aus der Region. Besonders glücklich fühlten sich Frauen, die den Kirchtag am Sonntag nicht in vollen Zügen genießen konnten.
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