Erfinder
Der Bagger-Fritz – wer sonst?

Fritz Jamritsch (87) bei der Demonstration seiner Wasserpumpe, die ohne Elektromotor auskommt. | Foto: Hans Jost
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  • Fritz Jamritsch (87) bei der Demonstration seiner Wasserpumpe, die ohne Elektromotor auskommt.
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Alles dreht sich, alles bewegt sich, das ist der Alltag des rüstigen Pensionisten Fritz Jamritsch aus Dellach.

DELLACH. Eine leistungsfähige und praxis-erprobte Wasserpumpe, die ohne Elektromotor läuft, ist bei Weitem nicht die einzige Erfindung, die sich der inzwischen 87-Jährige vulgo „Zebedin“ ausgedacht und gebaut hat.

Kindheits-Erfahrungen

Es ist einfach erfrischend und spannend zugleich, wie der seinerzeitige Großbauer und erfolgreiche Erdbewegungs-Unternehmer über den Verlauf seines bisherigen Lebens erzählt. „Als der zweite Weltkrieg zu Ende ging, war ich gerade mal zehn Jahre alt. Ein aufgeweckter Bauernbub, der aber doch schon recht deutlich die Nachwehen der Kriegs-Ereignisse, insbesondere die punktuell auch in seinem Heimatdorf stattgefundenen Aussiedelungs-Aktivitäten, hautnah miterlebt hat. So war es damals ganz und gar nicht ratsam, sich jedem Fremden gegenüber vorbehaltslos als Zweisprachiger oder Windischer zu outen.“ Das waren mit Sicherheit harte Zeiten für die Bevölkerung.

Bestechender Hausverstand

Auch für Jamritsch als angesehenen Landwirt mit ausreichend Feld und Wald, dazu eigene Wasserversorgung, waren die Nachkriegsjahre eine dramatisch karge Zeit. „Außer unseren eigenen bäuerlichen Produkten hat es praktisch zur Gestaltung unseres Alltages nichts gegeben; so musste man sich auf den Hausverstand verlassen und erfinderisch werden, um alle Herausforderungen für die Familie und den Hof bewältigen zu können." Ende der 1970er-Jahre wurde die Landwirtschaft stillgelegt, in Bagger und Zusatzgeräte investiert, sowie die vorhandenen Räumlichkeiten des Stalles und des Stadels zu einer großzügigen Werkstatt für den Eigengebrauch mit ausreichend Garagen- und Lagerräumen umgestaltet. „Mein technisches Verständnis und das angeborene Talent zur Erledigung von Reparaturen oder Verbesserungen haben mir dabei sehr geholfen.“

Ein „Problemlöser“

Durch seine umfangreichen und manchmal auch schwierigen Arbeiten wuchs logischerweise auch die Routine und die Erfahrung. Mit zunehmender Berufs-Praxis wurde Fritz auch seinem berechtigten Ruf als „Problemlöser“ mehr und mehr gerecht. „Wenn es irgendwo um sehr heikle Arbeiten ging, hat man mich immer wieder gerne als denjenigen geholt, der weiß, wie es geht, weil ich halt in über vier Jahrzehnten doch schon ausreichend Bagger-Erfahrung hatte.“ Trotzdem dachte Zebedin im Zuge seiner Tätigkeiten laufend darüber nach, wie man den Arbeits-Alltag durch technische Feinheiten verbessern oder erleichtern könnte. Neben dem Bau des ersten elektrischen Weidezaunes für die Landwirtschaft oder dem Bau eines Bretter-Aufzuges, mit dem frischgeschittenen Pfosten ohne großen Kraftaufwand in das Dachgeschoß gehievt werden, baute der Self-Made-Erfinder eine Pumpe, die sogar sieben Jahre lang das Trinkwasser innerhalb der Orts-Versorgung in Micheldorf zum Hochbehälter beförderte. Und das ohne Elektro-Motor! Das Funktionsprinzip dabei sind zwei hintereinandergeschaltene Kolben-Pumpen, deren Zylinder deutlich verschiedene Bohrungen haben. Befragt nach weiteren Ideen, schmunzelt Fritz sinnierend: „Leider ist meine Idee nach eigener Stromerzeugung in der Gail bisher als Modell stehengeblieben. Nur mit Quantencomputern oder ähnlichen Erfindungen werde ich mich sicher nicht mehr beschäftigen müssen.“

Ideen-Vielfalt

Zahlreiche Erfindungen schlummern in der geräumigen Werkstätte von Fritz Jamritsch. Eine tolle Idee wäre die Wasserturbine, die man in einen Flusslauf absenken und bei Bedarf hochheben kann. "Doch in meinem Alter werde ich mich nicht mehr um entsprechende Genehmigungen für den Bau bemühen. Im Kopf funktioniert sie allerdings."

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