Hermagor steht auf Elektroautos
Der Bezirk Hermagor liegt bei den E-Pkw im österreichischen Spitzenfeld, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
BEZIRK. Hermagor hat einen fast dreimal so hohen Anteil von E-Pkw an den Neuzulassungen als der Österreich-Schnitt. Der VCÖ betont, dass auch Österreich einen Zeitplan für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beschließen soll, ein Ausstieg ab dem Jahr 2030 ist realistisch. Franz-Gerhard Patterer ist selbst Autohändler und ein Experte auf seinem Gebiet und hinterfragt diese Zahlen.
Interesse ist da
"Von einer starken Zunahme an Elektroautos würde ich nur begrenzt sprechen. Denn dieselbe Anzahl an neuzugelassenen E-Autos ergibt im Gailtal automatisch einen höheren Marktanteil als im Österreichschnitt. Weil wir einen vergleichsweise sehr kleinen Markt haben", sagt Patterer. Das Interesse an Elektrofahrzeugen sei zwar da und er biete seinen Kunden deshalb auch schon E-Autos als Ersatzwagen und hat damit gute Erfahrungen gemacht. "Darüber hinaus habe ich ein E-Carsharing aufgebaut, das derzeit unter anderem von den Gemeinden Hermagor, Kötschach, Dellach, Kirchbach und Weißensee, aber auch von der Fahrschule Brunner genutzt wird", erklärt Patterer.
Hybridautos
Im Kleinwagensegment sieht er den Renault Zoe als Marktführer im Bezirk Hermagor, in der Mittelklasse sei es der VW e-Golf. "Ich bin überzeugt, dass es in Zukunft einen Mix aus E-Autos sowie Benzin- und Diesel-Hybriden geben wird. Denn jedes Antriebskonzept hat seine Vor- und Nachteile und niemand kann heute sagen, ob sich ausschließlich eines davon durchsetzen wird. Der Markt wird in den nächsten Jahren mit neuen Modellen überschwemmt werden", sagt Patterer zum Verkaufsende von Diesel- und Benzinautos, das ja jetzt diskutiert werden soll. Was den E-Sektor betrifft, müsse sich noch die Infrastruktur, also die Möglichkeit sein Fahrzeug überall und möglichst rasch aufzuladen, verbessern. "Technisch gesehen kann man sein E-Auto bereits heute in kurzer Zeit laden, wenn man genügend Stromstärke zur Verfügung hat. Diese Stromversorgung ist aber sehr aufwendig und kann derzeit noch nicht an jeder Ecke angeboten werden", meint Patterer.
Zur VCÖ-Analyse
Bezirk Hermagor: 3,9 Prozent, Bezirk Feldkirchen: 2,5 Prozent, Klagenfurt: 2,5 Prozent, Bezirk Völkermarkt: 2,1 Prozent, Bezirk St. Veit a. d. Glan: 1,7 Prozent, Bezirk Klagenfurt Land: 1,4 Prozent, Villach: 0,9 Prozent, Bezirk Wolfsberg: 0,9 Prozent, Bezirk Villach Land: 0,8 Prozent, Bezirk Spittal: 0,7 Prozent.
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