Thema Muttertag & Vatertag
Anja Scherzer: "Traditionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur"
Seit dem Bezirksblätter-Bericht darüber, dass im Landeskindergarten Schrems Mutter- und Vatertag nicht begangen werden, haben sich einige Personen bei der Redaktion gemeldet, die der Meinung sind, dass diese Traditionen auch in Zukunft aufrecht erhalten werden sollen. Auch Landtagsabgeordnete Anja Scherzer haben verärgerte Eltern kontaktiert.
SCHREMS. Bei der Landtagsabgeordneten Anja Scherzer haben sich in den letzten Tagen immer wieder verärgerte Eltern wegen dem Vorfall im Kindergarten Schrems gemeldet. "Die Kinder wurden hier nicht auf den Muttertag vorbereitet und haben demnach auch kein Muttertagsgeschenk gebastelt. Dies führte sowohl zu verärgerten Eltern, als auch zu traurigen Kindern", so Scherzer. Bei einem Gespräch zwischen Eltern und Elementarpädagoginnen sei angekündigt worden, dass es auch kein Vatertagsgeschenk geben wird.
Laut der Erklärung der Abteilung Kindergärten und Schulen steht es den Kindergärten frei, in welcher Art und Weise sie den Muttertag und Vatertag – wie alle anderen Feste im Jahreskreis – thematisieren und in ihre Bildungsarbeit einbauen. Mancherorts werden diese beiden Feste zusammengelegt und als Familienfest gefeiert, wie dies in Schrems der Fall ist. "Dass kein Kindergarten etwas für den Mutter- und Vatertag basteln muss, mag ja durchaus sein. Aber welchen Sinn macht es, sich über den Willen der Eltern hinwegzusetzen und den Kindern Traditionen und Werte vorzuenthalten? Ist es das richtige Signal, wenn man den Müttern ihren Ehrentag wegnimmt?", meint Scherzer.
Traditionen seien ein "wichtiger Bestandteil unserer Kultur" und diese gelte es zu bewahren. "Ich kann an dieser Stelle nur an die Elementarpädagoginnen plädieren: Retten Sie diese Woche noch den Vatertag. Nehmen Sie die Vorbereitungen für den Muttertag und Vatertag wieder in Ihr elementarpädagogisches Konzept auf. Lassen Sie den Kindern unsere Traditionen und Werte. Ich glaube, niemand hat etwas davon, wenn Kindergartenkinder weinen, weil sie nichts für ihre Mama gebastelt und kein Gedicht gelernt haben, ihre älteren Geschwister in der Volksschule aber sehr wohl", so die Landtagsabgeordnete.
"Schöne Erinnerungen"
Auch Othmar Zach ist der Ansicht, dass Traditionen wie Mutter- und Vatertag weitergelebt werden sollen. "Ich unterhielt mich mit meinen vier Kindern im Alter von 25, 23, 21 und 17 Jahren. Alle sind klar dafür, dass diese Tradition aufrecht erhalten wird. Sie bastelten eifrig mit großer Begeisterung und vor allem mit viel Freude für ihren Vater und ihre Mutter, zudem sagten sie auch sehr gerne ihr Sprüchlein auf, das sie zuvor extra für diesen Anlass gelernt hatten", erzählt Zach, "bei mir und meiner Frau kullerten manche Tränen voller Freude. Sogar jetzt, wenn ich in alten Gedanken schwelge, muss ich mich zusammenreißen, sonst überkommen mich meine Gefühle an der wunderschönen Erinnerung, und meiner Frau geht's genauso."
Er selbst sei ein richtiger Lausbub wie er im Buche steht gewesen, hatte nie Lust zu lernen, geschweige denn Sprüchlein auswendig zu lernen, aber für diesen Anlass lernte er selber "mit großer Hingabe, damit ich Mutter, Vater damit eine Freude machen konnte." Sogar Taschengeld sparte er, um etwas kaufen zu können. "Traditionen wie Mutter- und Vatertag gehören von klein auf unserem Nachwuchs mit auf den Weg gegeben. Ich verstehe überhaupt nicht, warum es überhaupt soweit kommen kann, solche Traditionen aufzulassen. Klein fängt es an und wenn ein Paradekindergarten so groß wie Schrems, der als Vorläufer und Beispiel für viele anderen Kindergärten zählt, solch eine Entscheidung trifft über die Köpfe der Mütter und Väter hinweg, stimmt mich das sehr traurig. Wie wird es dann weitergehen mit anderen Traditionen unserer Kultur?", fragt er sich.
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