Gmünd
Bei Zug-Verspätung am Bahnhof gestrandet
Hat der Zug Verspätung und ist der Anschlussbus weg, stehen Pendler vor einem Problem.
BEZIRK. Wenn der Zug Verspätung hat und der Bus weg ist, steht man ohne Anschluss da. Von derartigen Situationen berichten derzeit Pendler und Öffi-Nutzer. Wie zum Beispiel Walter Kühner, der vom Bahnhof Gmünd nach Weitra fahren wollte. Sein Zug war um sechs Minuten verspätet und kam genau zum Abfahrtszeitpunkt des Anschlussbusses um 8.48 Uhr an. Seine Frau und er sind zwar zum Busbahnhof gelaufen, aber der Bus war bereits weg – der nächste ging erst um 10.48 Uhr. "Die Busse vom Bahnhof nach Weitra haben von Montag bis Freitag sechs Minuten Übergangszeit. Hat der Zug fünf bis sechs Minuten Verspätung, ist der Bus weg und man muss ein oder zwei Stunden auf den nächsten warten", so Kühner.
Auch eine aus Wien angereiste Frau hatte an einem Tag Pech: Ihr Zug hatte Verspätung, der Anschlussbus nach Weitra war weg. Statt zwei Stunden auf den nächsten Bus warten zu müssen, rief sie ihre Schwester an, die sie mit dem Auto abholte. Die Fahrkarte Gmünd-Weitra um 4,90 Euro hatte sie bereits in Wien gekauft, womit ihr auch ein finanzieller Nachteil entstand.
"Leute, die einen Ausflug vorhaben, können, wenn sie flexibel sind, spontan umplanen und in einen der nächsten Busse mit einem anderen Ziel hüpfen und dort eine Wanderung machen. Aber Pendler versäumen den Arbeitsbeginn oder einen anderen wichtigen Termin. Ist der letzte Anschluss weg, ist man überhaupt auf ein Taxi angewiesen, was unlängst einem Freund widerfuhr, weil der Bus zu früh abgefahren war: 25 Euro extra fürs Taxi", so Kühner. Pendeln ohne Auto sei in der Realität im ländlichen Raum in vielen Fällen unmöglich.
Anschlusssicherung
"Ein moderner öffentlicher Verkehr, wie er seitens VOR geplant und umgesetzt wird, lebt auch von optimierten Umstiegsverbindungen. Indem Busse untereinander und mit dem Bahnangebot bestmöglich aufeinander abgestimmt sind, können wir für die Fahrgäste wesentlich mehr und bessere Verbindungen organisieren, als dies vielleicht früher da oder dort der Fall war, als verschiedene Verkehrsmittel mehr oder weniger aneinander vorbeigefahren sind", erklärt VOR-Pressesprecher Georg Huemer.
Der beste Fahrplan sei aber nur so gut wie seine pünktliche Umsetzung. Für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes passiere und z.B. ein Zug um einige Minuten verspätet ist, sei jedoch bei wichtigen Umstiegsverbindungen vorgesorgt: Durch eine automatische Anschlusssicherung sollte der Bus in einem gewissen Rahmen den Umstieg abwarten. Ein Abwarten um ca. fünf Minuten wäre in den genannten Fällen angebracht und vorgesehen.
"Das hier zuständige Verkehrsunternehmen erhält die Echtzeitdaten von den ÖBB und so sieht auch der Fahrer am Bordrechner, welche Fahrplanlage der ankommende Zug hat. Voraussetzung ist die korrekte Bedienung des Systems bzw. Einhaltung der Vorgaben. Wir werden mit dem verantwortlichen Verkehrsunternehmen Rücksprache halten und eine Einhaltung der Anschlusssicherung im Sinne der Fahrgäste einmahnen", so Huemer. "Abschließend möchte ich mich bei betroffenen Fahrgästen entschuldigen und versichern, dass wir laufend sehr engagiert daran arbeiten, das Angebot in Zusammenarbeit mit unseren Partnern zu verbessern."
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