Grenzüberschreitende Projekte in bester Freundschaft

- Obmann Frantisek Stangl, NR Maurice Androsch, Kreishauptfraustv. Pavel Hroch, LAbg Bgm. Jürgen Maier, Obmann Johann Hofbauer, LR Martin Eichtinger, LAbg. Bgm. Margit Göll, BR Bgm. Eduard Köck und Obmannstv. Reinhard Deimel
- Foto: NÖ.Regional.GmbH
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Generalversammlung der Euregio Silva Nortica in Großotten in der Gemeinde Großschönau.
GROSSSCHÖNAU (red). Bei der grenzüberschreitenden Generalversammlung der Euregio Silva Nortica in Großotten übergab Johann Hofbauer nach 16 engagierten Jahren den Vorsitz an Margit Göll. Seit der Gründung leitete der Landtagsabgeordnete außer Dienst mit viel Leidenschaft diese Kooperation zwischen Südböhmen und Waldviertel.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor mittlerweile fast 30 Jahren war Hofbauer immer bestrebt gute nachbarschaftliche Beziehungen zu pflegen. Die Obmannschaft bei der bilateralen Euregio Silva Nortica bildete dafür den optimalen Rahmen. „Als Kinder haben wir ganz selbstverständlich mit den Kindern aus České Velenice gespielt. Mit dem Bau des Eisernen Vorhangs war diese Freiheit abrupt beendet. Daher war für mich ab 1989 klar, alles zu tun, um die beiden Regionen Waldviertel und Südböhmen näher zusammen zu bringen", erklärte Johann Hofbauer. Gelungen ist ihm das mit seinem Team und den tschechischen Kollegen anhand vieler Projekte, deren Ergebnisse oftmals in die Entscheidungen der Regierungen eingeflossen sind.
Die beiden Obmänner, Jürgen Maier und Maurice Androsch, des Regionalverbandes Waldviertel, der den organisatorischen Rahmen für die Waldviertler-Seite der Euregio Silva Nortica bildet, dankten Hofbauer für sein unermüdliches, oft auch sehr energisches Eintreten für die Region. Gleichzeitig mit Hofbauer legte Reinhard Deimel seine Funktion als Obmann-Stellvertreter zurück. Auch er leistete über viele Jahre vollen Einsatz für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Der tschechische Vorstand, Štangl und Hroch, bedankten sich ebenfalls bei den beiden für deren Offenheit, für das Engagement und für die gute Freundschaft, die über die Jahre der Zusammenarbeit gewachsen ist.
Raum für Innovationen
Auch LR Martin Eichtinger bedankte sich bei Hofbauer und Deimel im Namen des Landes NÖ: „Das Zusammenarbeiten über die Ländergrenzen hinweg schafft Raum für Ideen, Entwicklungen und Innovationen, die unsere Regionen so lebenswert machen. Besonders im Gesundheitsbereich arbeiten wir eng mit Tschechien zusammen. Im Frühjahr 2019 wird gemeinsam mit dem tschechischen Gesundheitsminister der Spatenstich für das europaweit erste grenzüberschreitende Gesundheitszentrum in Gmünd erfolgen.“
Projekte im Überblick
Die Euregio Silva Nortica hat in ihrem 16-jährigen Bestehen mehrere Projekte umgesetzt, einige davon wurden bei der Generalversammlung vorgestellt. Aktuell sind das der Kleinprojektefonds Österreich-Tschechische Republik. Eine Förderschiene, die kleine grenzüberschreitende Kooperationsprojekte mit 3.000 bis 20.000 Euro EU-Mittel unterstützt. Rund 600.000 Euro konnten seit 2017 in Niederösterreich durch lokale Initiativen abgeholt werden. Das Projekt „Denkmäler leben“ wiederum hat zum Ziel die Besucherzahlen bei südböhmischen und Waldviertler Sehenswürdigkeiten zu erhöhen, indem gemeinsam geworben wird.
Weitere Tagesordnungspunkte waren die Verkehrsinfrastruktur und die Vorstellung weiterer EU-geförderter Projekte. Die Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen stellten die obersten Verkehrsplaner Niederösterreichs und Südböhmens vor. Besonders hervorgehoben wurde dabei die grenzüberschreitende Abstimmung auf Regierungs- und Verwaltungsebene. Die Informationen mündeten in einen Vorschlag der Ausschussmitglieder für die Einrichtung eines Arbeitskreises, der sich mit Infrastruktur und Raumordnung beschäftigt. Damit wird die Kooperation im diesem Bereich auch in der Region gefestigt.
Ein spannendes Projekt ist „Connecting Nature AT-CZ“. Es beschäftigt sich mit der natürlichen Umgebung in der Grenzregion und zielt darauf ab, die Lebensgrundlage für die heimische Flora und Fauna zu sichern und so die bestehende Vielfalt zu erhalten. Ein Arbeitspaket beschäftigt sich mit der Erhaltung und Renaturierung der Moore. Sie sind wichtige Biotope und tragen auch zur Attraktivierung der Region bei. Der Nationalpark Thayatal hat die Leitung des Projekts übernommen und ist gemeinsam mit dem tschechischen Teil des Parks Zentrum der Projektregion.
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