Großschönau beschließt weitreichendes Klima-Manifest
Zentrales Ziel der Gemeinde ist es, sich 2030 selbst vollständig mit eigener erneuerbarer Energie versorgen zu können.
GROSSSCHÖNAU. Großschönau ist seit Jahrzehnten Vorreiter in der Energiewendearbeit und bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Nicht umsonst heimste die Marktgemeinde Preise wie den European Energy Award in Gold, den Climate Star, den Eurosolarpreis und den Österreichischen Klimaschutzpreis ein und wurde bereits zwei Mal als 1. Österreichische Klimaschutzgemeinde ausgezeichnet. "Großschönau arbeitet bewusst als Vorreiter für den Klimaschutz und hofft dadurch auf zahlreiche Nachahmer und folglich einen rascheren Fortschritt des globalen Klimaschutzes", begründet VP-Bürgermeister Martin Bruckner die intensiven Bemühungen.
Klimaschutzmanifest beschlossen
Nichtsdestotrotz ist das bereits 2009 beschlossene Ziel, im Jahr 2030 den gesamten Energiebedarf aus eigener erneuerbarer Energie zu decken, nur mit zahlreichen weiteren aktiven Handlungen sicherzustellen. "Diesen Erfolg erreichen wir insgesamt nur, wenn wir auf Gemeindeebene sowie mit unseren Bürgerinnen und Bürgern weiterhin ausreichend kleinere und große Maßnahmen zum Klimaschutz bzw. für die Energiewende setzen", ist sich Bruckner klar. Und bei diesem Vorhaben steht der gesamte Gemeinderat geschlossen hinter ihm. So wurde in der letzten Sitzung das wohl weitreichendste Klimaschutzmanifest einer Gemeinde einstimmig beschlossen. Dabei handelt es sich nicht nur um einen symbolischen Beschluss, ohne konkrete Maßnahmen, sondern um ein umfassendes Moratorium für den Klimaschutz, welches mit konkreten Handlungsvorgaben und Umsetzungsprojekten versehen ist.
Der Gemeinderat bekräftigt,
- ... konsequent den Maßnahmenplan der KEM Lainsitztal umzusetzen.
- ... konsequent den e5 Maßnahmenplan der Gemeinde Großschönau umzusetzen.
- ... die im Sachverhalt angeführten Grundsatzbeschlüsse konsequent umzusetzen.
- ... die im Sachverhalt angeführten Richtlinien konsequent umzusetzen.
- ... bei allen Beschlüssen des Gemeinderats deren Klimarelevanz ausdrücklich zu berücksichtigen.
- ... Maßnahmen mit positiver Auswirkung auf die Treibhausgasbilanz prioritär zu behandeln.
- ... bei Vorhabensplanungen den Aspekt des Klima- und Umweltschutzes besonders zu berücksichtigen.
- ... auf den Erhalt von offenen, nicht versiegelten Flächen zu achten.
- ... Biodiversität zu fördern und den öffentlichen Grünraum für den Erhalt der Artenvielfalt zu nutzen.
- ... Bestrebungen für e-Carsharing Projekte zu unterstützen und neue nachhaltige Mobilitätslösungen auszuloten.
- ... den Ausbau bzw. die Optimierung von Gehsteigen und Radwegen weiter zu führen.
- ... auf Einwegplastik bei gemeindeeigenen Veranstaltungen zu verzichten.
- ... bei Veranstaltungen der Gemeinde auf die Verwendung regionaler Produkte zu achten.
- ... die gemeindeeigenen Kommunikationskanäle regelmäßig zu nutzen um die Bürgerinnen und Bürger zu aktuellen Entwicklungen im Klimaschutzbereich zu informieren.
- ... bei Beschaffungen durch die Gemeinde verstärkt auf die Regionalität der Leistungserbringung und auf hohe Energie-Effizienz-Kriterien zu achten.
Als neue konkrete Maßnahmen werden umgesetzt:
- Thermische Sanierung des Feuerwehrhauses Engelstein
- Ersatz der letzten beiden Ölheizungen in den Feuerwehrhäusern der FF Engelstein sowie der FF Friedreichs
- Reduktion der noch vorhandenen privaten Ölheizungen im Rahmen der Pilotinitiative des Landes NÖ und der KEM Lainsitztal um ein Drittel der Anlagen bis Ende 2020
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