"Ich bin die wahre Stölzle-Erbin!"
Susanne Fenu, Tochter von Rudolf Stölzle, verwehrt sich gegen Reinhard Willforts Anschuldigungen.
BRAND-NAGELBERG/KROATIEN (eju). "Reinhard Willfort ist sicher kein Stölzle-Erbe, wie er in vielen Berichten erklärt hat. Mein Verwandter Willfort hat schon so viele Unwahrheiten in die Welt gesetzt, ich muss das als letzte Stölzle aufklären. Dieses Testament, welches er vorlegen wollte, hat er nie vorgewiesen.
Ich habe das Testament von Ludwig Stölzle, er war ja mein Großvater, da steht kein Wort von Willfort drinnen", ist Susanne Fenu, die Tochter Rudolf Stölzles, erbost über die ihres Erachtens Anmaßung von Reinhard Willfort, der behauptet, der rechtmäßige Stölzle-Erbe zu sein. Sie lebt in Kroatien und hat über Umwege von den jüngsten Betätigungen Willforts und der Berichterstattung darüber erfahren. Im Gespräch mit den Bezirksblättern will sie nun für Klarheit sorgen und den von Willfort angepatzten Ruf ihrer Eltern reinwaschen.
Willfort hatte ja anlässlich der jüngsten Verhandlung rund um die Pflege des Ehrengrabes behauptet, Rudolf Stölzle wäre ein Kriegsverbrecher gewesen (das Bezirksblatt berichtete ausführlich) und habe jüdische Zwangsarbeiter in seinem Betrieb ausgebeutet. Dass es diese Zwangsarbeiter geben hat, konnte die BB-Recherche nachweisen.
Das will Susanne Fenu so nicht gelten lassen: "Bezüglich der Anschuldigung, dass mein Vater ein Kriegsverbrecher sein soll, muss ich aufs Heftigste widersprechen. Mein Vater hat im Krieg auf Anweisung des Nazi-Regimes Arbeiten übernommen und dadurch vielen Arbeitern den Arbeitsplatz gesichert. Ich kann mich als junges Mädchen erinnern, dass fünf oder sechs jüdische Arbeiter zu meinem Vater mit Geschenken gekommen sind und sich bedankt haben, dass er ihnen das Leben gerettet hat. Mein Vater hat keine Verbrechen begangen, er hatte sogar das goldene Ehrenkreuz für Verdienste um das Land Öster-reich."
Dafür dass Stölzle, wie von Willfort behauptet, NSDAP-Mitglied gewesen sei, konnten bisher keine entsprechenden Nachweise gefunden werden, Reinhard Willfort bestätigt allerdings im BB-Gespräch, dass er sich im Besitz entsprechender Beweisstücke befinde und sie zu gegebenem Anlass vorlegen werde.
Auch dass Trude Stölzle Schmuck im Wert von 400.000 Euro gestohlen haben soll, wie Reinhard Willfort behauptet, weist Susanne Fenu vehement zurück: "Das ist eine absurde Unterstellung! Ich als ihre Tochter hätte doch diesen Schmuck erben sollen. Hab ich aber nicht!"
Die Bezirksblätter konfrontierten Reinhard Willfort mit Susanne Fenus Behauptungen. Er erklärt: "Bereits mein Onkel hat den Schmuckdiebstahl im Buch über Hertha Stölzle publiziert. Das weiß die Susi auch, bestreitet es aber. Als ich sie in Kroatien besucht habe, gab es dort Schmuck meiner Großmutter."
Das Testament, das ihn, Reinhard Willfort, als Erben ausweise, habe er im Verfahren in Gmünd vorgelegt, das reiche aus. Willfort behauptet weiter: "Susanne Fenu ist keine Erbin nach Rudolf Stölzle, sie wurde mehr oder minder enterbt. Susanne Stölzle hat das Erbe beider Eltern nicht angetreten." Dazu gebe es Dokumente, die das beweisen.
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