Weltliteratur vor der Haustür
Junge Menschen auf Kafkas Spuren
In Gmünd trug sich eine der großen Liebesgeschichten der Weltliteratur zu: Vor rund 100 Jahren trafen sich hier der Schriftsteller Franz Kafka und Milena Jesenská für zwei Tage. Ein Ereignis, das in einem Workshop mit Schülern der Mittelschule für Musik und Ökologie an Originalschauplätzen nun wieder lebendig gemacht wurde.
GMÜND/CESKE VELENICE. Anlässlich des Kafka-Jahres 2024 begaben sich Schüler der MMS Gmünd zu den Plätzen, wo sich einst Franz Kafka und Milena Jesenská trafen. Direktor Josef Gratzl organisierte, begleitet von Peter Rosenmayer, einen Radausflug. Nach einer inhaltlichen Einführung von Historiker Thomas Samhaber, schwang man sich auf die Räder und fuhr zu den Plätzen der Weltliteratur quasi "vor der Haustür".
Vor Ort lasen die Schüler aus den Briefen von Kafka und Jesenská Textpassagen, die sich auf die konkreten Plätze beziehen. So wurde in der Bahnhofshalle von Ceské Velenice der Text, in dem Kafka über seine Schwierigkeiten bei der Passabteilung erzählt, vorgelesen.
Im originalerhaltenen Bahnhofsrestaurant, wo Franz und Milena gesessen sein mögen, spielte man die Begegnung nach und am Bahnsteig trug eine Schülerin den von Jesenská verfassten Nachruf auf Kafka in berührender Weise vor.
Filmdreh
Thomas Samhaber zeigte sich sehr beeindruckt, wie sich die jungen Menschen auf die nicht immer einfachen Texte eingelassen haben und in ihrem Nachspielen und Vorlesen diese außergewöhnliche Liebesgeschichte wieder lebendig machten.
Mit dabei war auch Lehrerin Kamila Čermáková von der Grundschule (Zakladní škola) in České Velenice. Denn im Rahmen des Kleinprojektefonds der EU soll auf den erfolgreichen Workshop im Juni aufgebaut und gemeinsam mit den österreichischen und tschechischen Schülern ein Kurzfilm gedreht werden.
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