Serie Teil 2: Ein gutes Drittel der Gmünder Bevölkerung pendelt
AKNÖ zeigt in aktueller Studie, dass seit 2014 erstmals sogar mehr als die Hälfte der Niederösterreichischen Arbeitnehmer pendelt.
BEZIRK GMÜND (eju). Die AKNÖ untersucht bereits seit 25 Jahren im Fünfjahresrhythmus die Entwicklung der Pendlerzahlen. Aktuell pendelt mehr als die Hälfte der berufstätigen Niederösterreicher in einen anderen Bezirk oder ein anderes Bundesland in die Arbeit – doppelt so viele wie bei der ersten Untersuchung. Nur ein Viertel findet einen Arbeitsplatz in der Wohngemeinde. Der durchschnittliche Waldviertler Pendler verbringt täglich 97 Minuten im Auto zur und von der Arbeit.
Mit dem Wieselbus nach St. Pölten
Für Daniela Dangl heißt es tagtäglich früh aufstehen. Sie wohnt in Brand und pendelt jeden Tag mit dem Wieselbus von Gmünd nach St. Pölten zu ihrem Arbeitsplatz beim Land NÖ und abends wieder zurück nach Gmünd. Dort wartet der PKW auf sie, um sie nach Hause zu bringen. Insgesamt verbringt die junge Frau also täglich rund fünf Stunden in Verkehrsmitteln, die sie zur Arbeit bringen.
Dennoch ist das Pendeln für die junge Frau bei weitem kein Schreckgespenst, denn: "Wenn einem die Arbeit Spaß macht und die Kollegen ein Traum sind, dann nimmt man um vier Uhr Aufstehen und das späte nach Hause-Kommen gern in Kauf!"
Zwei Stunden nach Wien
Ähnlich geht es Martina Herget aus Gmünd. Sie muss zu ihrem Arbeitsplatz nach Wien pendeln und sehr zeitig dafür aufstehen. Pendeln bedeutet für die 45-jährige Finanzbeamtin: "Zeitig aufstehen und früh schlafen gehen. Viel Lebenszeit auf der Straße verbringen, Leben im Auto und trotzdem froh sein, dass man eine Arbeit hat, weil es in Niederösterreich für mich leider keine gibt."
Stress sei Pendeln für die Finanzbeamtin nicht, denn: "Man muss sich einfach nur ausreichend Zeit lassen. Für die Strecke von Wien nach Gmünd muss man zwei Stunden einkalkulieren. Diese Zeit brauche ich seit zwanzig Jahren, egal wie viele Umfahrungen gebaut wurden oder wie viele Kreisverkehre oder Geschwindigkeitsbeschränkungen wiederum hemmen. Man muss einfach nur zeitig genug aufstehen, dann geht sich alles aus."
Zur Sache:
Für die Pendler stehen im Land NÖ derzeit mehr als 36.000 PKW- und 23.000 Zweirad-Stellplätze auf Park+Ride-Anlagen an Bahn- und Busbahnhöfen zur Verfügung.
Zahl der Arbeiter 2014 in NÖ: 482.066 (+5,2% zu 2009); Auspendler (aus Sicht des Wohnortes): 288.129 (+8%), Einpendler (aus Sicht des Arbeitsplatzes): 205.318 (+13,3%).
Etwa ein Drittel der Gmünder pendelt aus
Im Bezirk Gmünd gibt es, verglichen mit ganz Niederösterreich, den niedrigsten Stand an Arbeitsbevölkerung (Arbeitsbevölkerung = Summe der ArbeitnehmerInnen, die im jeweiligen Bezirk arbeiten, unabhängig davon, wo sie wohnen, das bedeutet gleichzeitig die Zahl der Arbeitsplätze im Bezirk), nämlich 11.054 Personen. Gleichzeitig weist der Bezirk Gmünd auch den zweitniedrigsten Wert bei den wohnhaft Beschäftigten (wohnhaft Beschäftigte = unselbstständig Beschäftigte, die im jeweiligen Bezirk wohnen, unabhängig davon, wo sie arbeiten) auf.
Auspendler werden mehr
Die Zahlen der AuspendlerInnen steigen mit 3.634 Personen (+21,3 Prozent) jedoch am höchsten im ganzen Bundesland, dafür verzeichnen die EinpendlerInnen mit 2.696 Personen (+7,8 Prozent) ein halb so hohes Wachstum. Von den wohnhaft Beschäftigten arbeiten 28,8 Prozent in der Wohngemeinde, 40,9 Prozent im Wohnbezirk, 24,8 Prozent in einem anderen Bezirk oder Bundesland (außer Wien) und 5,5 Prozent in Wien. Der PendlerInnensaldo ist negativ (-938 Personen). Insgesamt könnte Gmünd 92,2 Prozent der wohnhaft Beschäftigten mit einem Arbeitsplatz versorgen und liegt so über dem NÖ-Durchschnitt von 85,3 Prozent.
Ziele: Zwettl & Waidhofen
Die meist angefahrenen Ziele für die Gmünder AuspendlerInnen sind Waidhofen/Thaya (29,69%), der Bezirk Zwettl (21,38%) und Wien (18,02%). Die EinpendlerInnen kommen vor allem aus Waidhofen/Thaya, Zwettl und dem Ausland.
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Gewinnfrage 2: Wie viele Park+Ride Plätze (PKW + Zweirad) gibt es aktuell in Niederösterreich?
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