Gmünd: Jugend ja, Leopoldina nein! - Heftige Diskussion um "Buden-Übersiedelung"

Bgm. Helga Rosenmayer: "Trixi, Du hast gesagt, im Haus ist Platz für jeden. Wir dürfen überhaupt niemanden ausschließen." | Foto: Archiv
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  • Bgm. Helga Rosenmayer: "Trixi, Du hast gesagt, im Haus ist Platz für jeden. Wir dürfen überhaupt niemanden ausschließen."
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GMÜND (eju). Die Katholische Studentenverbindung Leopoldina ist auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Ins Auge gefasst haben die Verantwortlichen den oberen Stock des Jugendzentrums Space am Grenzübergang zu Tschechien, der in Eigenregie saniert werden soll.

SPÖ will keine Leopoldina

Damit war Wirbel vorprogrammiert. Schon dem Dringlichkeitsantrag wollte die SP-Fraktion keine Dringlichkeit zuerkennen. Als der Punkt schließlich behandelt wurde, kam massiver Widerstand gleich zu Beginn von Beatrix Vischer-Simon: Im Jugendzentrum hätten Jugendliche, die keine Heimat hatten, teils aus schwierigen Verhältnissen kommend, einen Zufluchtsort gefunden. Dort gebe es einen Platz für jeden, egal woher er komme und welcher Religion er angehöre.

Keine Ausländer, keine Homosexuellen

"Die Leopoldina vertritt ganz klare Werte: es werden keine Ausländer aufgenommen, auch keine sexuell anders orientierten Menschen, keine Frauen, dafür nur Christen", zählte Vischer-Simon alle Aspekte auf, die ihr an der Leopoldina sauer aufstoßen. Die SP habe Angst, dass es im Haus zu Konflikten zwischen den beiden Gruppierungen kommen könnte. Es gebe dort 12-Jährige und jüngere Personen, die ideologisch nicht in Leopoldina-Richtung beeinflusst werden sollen. Außerdem wisse man nicht, wie die Sanierung und die Budenfeste ablaufen sollen. Man fühle sich zu wenig informiert.

Preis: SP-Haltung ist schizophren

Martin Preis (VP) konterte: "Ein bisschen schizophren finde ich das schon. Du sprichst von Integration und Inklusion. Darunter verstehe ich auch, alle möglichen Werte unter einen Hut zu bringen. Ich verwehre mich als Nichtmitglied, dass man die Leopoldina ins rechte Eck stellt." Es werde zwei verschiedene Zugänge geben. Man sei seitens der VP-FP-AfG-Stadtregierung froh, dass der ungenutzte Oberstock nun genutzt werden soll. Die Instandsetzung und deren Kosten übernehme der Mieter. Bgm. Helga Rosenmayer erinnerte Vischer-Simon an die eigenen Worte: "Du hast gesagt, es ist ein Haus, es bietet Platz für jeden. Wir dürfen in unserer Gesellschaft überhaupt niemanden ausschließen." Die Ablehnung der Leopoldina sei menschenverachtend. Deren Mitglieder seien geachtet in der Bevölkerung. Sie sehe nicht, dass die Jugend und die Leopoldina-Mitglieder einander in die Quere kommen würden.


Vermietung bringt Einnahmen

Die SP forderte, die Vermietung zurück in den Ausschuss für Vermietung zu senden, außerdem beklagte Thomas Miksch (SP), dass das Thema in der Öffentlichkeit abgehandelt werde, anstatt in einem internen Gremium. Die VP erwiderte, die Zeit dränge, da die Leopoldina mit 1. November einziehen wolle und eine nachträgliche Bestätigung der Vermietung durch den Gemeinderat hätte ganz sicher ebenso Schelte seitens der Opposition eingebracht. Finanzstadtrat Hubert Hauer hielt pragmatisch fest, die Vermietung bringe Einnahmen und senke die Ausgaben der Gemeinde für das Jugendzentrum. Mit den Gegenstimmen der SPÖ wurde die Vermietung an die Leopoldina schließlich beschlossen.

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