Post: Nur Filialen mit Bank bleiben
Der Bestand der „Postämter“ Gmünd, Schrems, Weitra & Heiden reichstein bis zumindest 2012 sicher
„Die Postämter sind tot, alles wird auf ein Franchise-System (sprich: Postpartner) umgestellt“: diese Info einer „zuverlässigen Quelle“ drang vergangene Woche ans Ohr von SPNÖ-LGF Günter Steindl. Dessen Reaktion: dem Kahlschlag die Stirn bieten. Der Konter der Post: alles Unsinn ...
NÖ/BEZIRK (HL/eju). Dabei interessant: nicht nur Steindl, auch Wiener Neustadts Ortschef Bernhard Müller will Selbiges aus dem Munde eines „hochrangigen Postvertreters“ erfahren haben. Steindl fühlt sich in seiner Haltung zudem durch ein Schreiben des Postvorstands Herbert Götz bestätigt. „Wir werden den eingeschlagenen Weg mit Partnern konsequent weiter beschreiten, heißt es in diesem Brief. Der Schließungs-Wahnsinn wird somit indirekt zugegeben, wir werden jedoch alles Menschenmögliche unternehmen um diese Ausdünnung der Lebensqualität zu unterbinden“, gibt sich der SP-Landesgeschäftsführer kämpferisch.
Für Post-Sprecher Stephan Fuchs sind die roten Untergangsszenarien nichts als „purer Humbug“. „Ja, eigenbetriebene Postfilialen in der derzeitigen Form wird es nicht mehr lange geben. Doch gibt es eine Liste von österreichweit 520 Postämtern (Anm.: in NÖ sind es 102), die wir in Zusammenarbeit mit der BAWAG führen werden“, beteuert Fuchs.
Erstmalige Standortgarantie
Der „Post-Fuchs“ geht sogar noch weiter: Der BAWAG-Deal bedeute eine „erstmals ausgesprochene Standortgarantie“, selbst in den Mietverträgen finde sich der Name Österreichische Post AG. Der Rest harre aber definitiv der Ummodelung in Postpartner, da es insbesondere im ländlichen Raum kaum mehr möglich sei, ein Postamt gewinnbringend bzw. kostendeckend zu betreiben. Steindl bleibt trotzdem dabei: Die Post dreht alles zu. „Dann spielt eben die BAWAG den Postpartner“, schlussfolgert der Rote. Detail am Rande: Der besagte BAWAG-Vertrag läuft vorerst nur bis ins Jahr 2020.
Im Bezirk Gmünd werden zwei Filialen – Litschau und Nagelberg – geschlossen.
Zwei MitarbeiterInnen betroffen
Personell betroffen sind davon zwei MitarbeiterInnen, wie Personalvertreter VPA-Obmann (Vertrauenspersonenausschuss) Wolfgang Stocker erklärt: der Nagelberger Kollege werde einem anderen Postamt zugeteilt, das Litschauer Postamt sei ohnedies nur mehr mit einer Springerin besetzt gewesen, welche nach Schließung wieder für den Springer-Pool zur Verfügung stehe. In beiden Orten werde es, so Stocker abschließend, einen Post Partner geben.
Wenig erfreut sind die beiden betroffenen Bürgermeister Franz Freisehner und Otto Huslich.
Huslich erklärte seinen Gemeindebürgern via Postwurf-Brief bereits Ende Oktober sinngemäß, dass Postamtsschließungen ein viel strapaziertes Thema seien und auch das Litschauer Postamt nicht verschont bliebe. Gleichzeitig hielt er, ebenso resignierend wie sein Nagelberger Kollege, fest, man könne gegen diese Schließung nichts machen und müsse sie als solche zur Kenntnis nehmen. Freisehner zum Bezirksblatt: „Unterschriftenaktionen gegen Schließungen bewirken leider nichts, das haben wir bei der Schließung der Bank Austria schon gesehen.“Eva Jungmann
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