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Graz-Umgebung ist erfolgreicher Wirtschaftsbezirk

  • Ob Start-up-Unternehmen oder Traditionsbetriebe: Die Vielfalt und all die innovativen Ideen machen Graz-Umgebung weiterhin zu einem dominierenden Wirtschaftsbezirk in der Steiermark.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl
 

Mit dem WOCHE-Regionalitätspreis suchen wir bereits zum fünften Mal das regionale Vorzeigeunternehmen in Graz-Umgebung. Doch: Was macht den Bezirk eigentlich aus, wie erfolgreich und regional ist er eigentlich? Auskunft darüber geben die Zahlen vom Wirtschaftspolitischen Berichts- und Informationssystem Steiermark (WIBIS).

Knapp AG, ams AG, Sappi Austria, Samsung SDI, Mayr-Melnhof Karton – unter den vom Wirtschaftsmagazin Top of Styria jährlich gekürten Unternehmer befinden sich viele aus Graz-Umgebung in Spitzenpositionen. Seit Jahren sorgen Big Player wie sie für einen wachsenden Wirtschaftsstandort. In Summe sind es allerdings alle Unternehmen, die Graz-Umgebung mit Blick auf ein Steiermark-Ranking, top positionieren, denn Klein- und Mittelbetriebe sind laut WIBIS nach wie vor die stärkste Basis. Die WIBIS-Daten geben konkret Auskunft darüber, wie es um die Bezirke gestellt ist und welche wirtschaftlichen und demografischen Kennzahlen Graz-Umgebung ausmachen.

Beschäftigungen im Plus

Die Grüne Mark erlitt aufgrund der Pandemie bei Ex- und Importen Verluste. Beim Warenexport, der auf Minus 14,2 Prozent sank, ist der stärkste Rückgang im Bundesländer-Vergleich zu vermelden. Trotzdem: Die Steiermark steht gut da und holt 2021 wieder auf. Insgesamt gab es mit Stand Juli 2021 543.703 Aktivbeschäftigte quer durch alle Branchen, inklusive freie Dienstnehmer. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Davon sind 81.078 Aktivbeschäftigte in Graz-Umgebung; 2.437 mehr als im Juli 2020. Nach Graz ist der Bezirk damit der zweitstärkste Arbeitgeberbezirk in der Steiermark. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 4,1 Prozent – am höchsten ist sie in Graz mit 9,5 Prozent.

Beschäftigung und Arbeitslose

Die Arbeitslosenquote betrug 2020 Plus 38,8 Prozent, war aber – trotz dieser negativen Nachricht – die zweitniedrigste in der Steiermark. Nach wie vor dominiert der Produktionssektor und liegt mit einem Beschäftigungsanteil von 36,6 Prozent sogar über dem Steiermarkschnitt mit 30,3 Prozent. Trotz der Pandemie kam es 2020 zu keinem nennenswerten Beschäftigungsrückgang. GU stagnierte sozusagen: Im Produktionsbereich konnten Beschäftigungen mit 3,5 Prozent aufgebaut werden, im Dienstleistungsbereich wurde ein Minus von 1,9 Prozent verzeichnet. Dieses Minus kommt vor allem beim Personalabbau in der Gastronomie und im Personalbereitstellung zusammen. 

Dominierende Branchen

Geht es nach den industriellen Schwerpunkten liegt dieser in Graz-Umgebung im Maschinenbau, in der Elektrotechnik/Elektronik und der Papierindustrie. Während die Papierindustrie unter den Folgen der Pandemie mit einem leichten Minus von einem Prozent an Beschäftigungen zu kämpfen hatte, haben die beiden erstgenannten Branchen in dieser Zeit ausgebaut (Plus 4,1 und 4 Prozent).
Auch in den Bereichen Handel, Reparatur, Verkehr und Lagerei sowie bei den erweiterten Wirtschaftsdiensten spielt GU vorne mit. 

Mutiger Unternehmerbezirk

Ja, 2020 war wahrlich nicht einfach. Für niemanden und keine Branche. Trotzdem wagten die GUler den Schritt und gründeten neue Unternehmen. Je 1.000 Einwohner kamen so 4,5 Unternehmen dazu, insgesamt wurden 704 Unternehmen neu gegründet. Dabei bleibt der Bezirk allerdings unter dem steirischen Durchschnitt (4,7 Unternehmen pro 1.000 Einwohner). 

Wohin fährt GU zur Arbeit?

Seit jeher ist Graz-Umgebung aufgrund seiner Nähe zur Landeshauptstadt ein Pendlerbezirk. So sind die meisten GUler auch nach Graz unterwegs, gefolgt von einem geringen Anteil in den Bezirk Weiz. Umgekehrt kommen am meisten Grazer, Leibnitzer, Voitsberger und Deutschlandsberg in den Bezirk, um zu arbeiten.
Apropos auf der Straße: Transportunternehmen bedienen den gesamten Zentralraum Graz, innerhalb der Wirtschaftsdienste ist deshalb in Graz-Umgebung der Bereich der Arbeitskräfteüberlassung überproportional vertreten.

Tourismus im Bezirk

So schön ist es nur bei uns: Graz-Umgebung wird Jahr für Jahr von unzähligen Touristen besucht. Primär ist er, laut WIBIS-Daten, Naherholungsgebiet der Grazer und punktet neben Erholungs- und Wanderurlauben sowie Geschäfts- und Kongresstourismus mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die Tagestrips, aber auch Besuche über mehrer Tage möglich machen. Zu den am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten zählen das Österreichische Freilichtmuseum Stübing, die Lurgrotte Semriach und Peggau sowie der Österreichische Skulpturenpark in Premstätten. Geht es nach den touristischen Nächtigungen, dann waren die meisten Besucher in Laßnitzhöhe, Premstätten und St. Radegund. 
2020 ging – verständlicherweise – die Anzahl der Nächtigungen im Vergleich zu 2019 mit einem Minus von 31,2 Prozent stark zurück. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 3,9 Tage, wobei der Sommertourismus stärker war als das Winterhalbjahr. Immerhin urlaubte man gerne zu Hause: 75,5 Prozent aller Gäste in Graz-Umgebung kamen aus dem Inland.

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