Neue Kultur-Leitlinien
Die Volkskultur wird in der Steiermark immer mehr wertgeschätzt
Land Steiermark verordnet sich neue Leitlinien, anhand derer die Kulturpolitik bis zum Jahr 2030 festgelegt wird. Neu dabei: Hoch- und Volkskultur sind kein Widerspruch mehr.
Schon als er das Amt angenommen hat, hat sich Kulturlandesrat Christopher Drexler klar deklariert: Er halte nichts davon, Formen der Kultur gegeneinander auszuspielen, in der Steiermark müsse alles seinen Platz haben. Die Vielfalt der steirischen Kulturlandschaft müsse ganzheitlich betrachtet werden, so Drexler: "Das bezieht die Chöre und Blasmusik ebenso mit ein wie die darstellende Kunst, die Schauspieler, unsere Festivals und die großen Kulturinstitutionen."
Drei Profis auf Steiermark-Tournee
Für diesen vielschichtigen Prozess hat Drexler drei Profis an Bord geholt, die aktuell gerade durch die Steiermark touren: In der Koordinationsfunktion werkt Patrick Schnabl, Leiter des Kulturessorts des Landes. Ihm zur Seite stehen mit Heidrun Primas, langjährige Leiterin des Forum Stadtpark und Werner Schrempf, Intendant von "La Strada", zwei ausgewiesene Experten. "Sie sollen eine Art Scharnierfunktion zwischen dem Kulturressort und den Vertretern der Kunst- und Kulturlandschaft einnehmen", erläutert Drexler.
Viele Gespräche in den Regionen
Neben Gesprächsrunden und Diskussionen mit den großen steirischen Kulturinstitutionen (wie etwa dem Universalmuseum Joanneum oder den Bühnen Graz), der steirischen Festivallandschaft, der Interessensgemeinschaften oder des Kulturkuratoriums, ist aber vor allem die Einbindung der steirischen Regionen wesentliches Element des Prozesses. Acht Termine sind es, die Primas und Schrempf gerade absolvieren. In den Regionen treffen sie mit kleinen Runden von etwa zehn Kultureinrichtungen zusammen. Abgebildet werden dabei neben Kulturinitiativen auch volkskulturelle Verbände, Initiativen aus einzelnen Gemeinden, das jeweilige Regionalmanagement, und viele mehr. In diesen Runden werden Vorgespräche geführt, um einen besseren Eindruck der Gegebenheiten, Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse sowie der tatsächlichen Strukturen in der jeweiligen Region zu erhalten.
Finale im Herbst 2022
Diese kleinen Gesprächsrunden stellen die Vorbereitung und Basis für den breit angelegten Diskussionsprozess in der Region dar. Kulturlandesrat Christopher Drexler wird im Februar und März in allen Regionen zu einer großen Diskussion über die Wahrnehmung des Status Quo der steirischen Kulturpolitik und die Notwendigkeiten für die Zukunft einladen. Die aus diesem umfassenden Beteiligungsprozess entstehenden kulturpolitischen Leitlinien werden schließlich der Landesregierung und dem Landtag zur Debatte und zur Beschlussfassung vorgelegt. Ziel ist es, die neue strategische Ausrichtung im Herbst 2022 präsentieren zu können.