Predigt
Fronleichnam: "Wir sperren Jesus nicht weg, wir zeigen ihn her"

Pater Johannes Blaschek verlas die Predigt an Fronleichnam während einer Feldmesse. | Foto: f11photo/Fotolia
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Wieso hat sich Jesus das Brot als Zeichen für sich ausgesucht? Wäre ihm - dem Sohn Gottes - nicht ein schöner Stein oder ein Stück Gold würdiger gewesen?

BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING. Fronleichnam steht in Verbindung mit dem Gründonnerstag. Das eucharistische Brot, das Jesu mit seinem Leib gleichsetzt, verehren wir – anders als am Gründonnerstag – feierlich und prunkvoll. Normalerweise wird es in einer Prozession durch die Straßen tragen, würdig umrahmt von einer edlen Monstranz. Wieso hat sich Jesus ausgerechnet Brot als Zeichen für sich ausgesucht? Er hätte doch auch einen schönen Stein nehmen können, oder ein Stück Gold. Immerhin ist er der Sohn Gottes. Ist Brot für eine Person dieses Ranges nicht ein bisschen schlicht?

Brot stillt den Hunger

Jesus kommt es auf etwas Anderes an: Brot ist nicht da, um es alt und hart werden zu lassen und es im Schrank aufzuheben. Brot ist nicht da, um es ins Museum zu stellen. Brot soll den Hunger stillen, das Leben der Menschen erhalten, ihre Lebendigkeit gewährleisten. Brot hat mit dem Leben zu tun. Mit diesem Brot identifiziert sich Jeus indem er sagt: „Ich bin das lebendige Brot.“
Jesus möchte also von uns aufgenommen werden wie das Brot, das wir täglich essen. Er möchte sich mit uns immerzu verbinden und die Lebendigkeit von uns Christen fördern. Eine Fronleichnamsprozession ist die demonstrative Darstellung der Lebendigkeit einer christlichen Gemeinde. Wir Christen befinden uns gemeinsam mit Jesus auf dem Lebens-und Glaubensweg, welcher im Prozessionsweg symbolisiert wird.

Jesus ist lebendig in uns Gläubigen

Ja, Jesus hat, gleich dem Brot, eben ein anderes Ansinnen, als ins Museum gestellt zu werden. Er will leben und lebendig sein in uns gläubige Menschen. Er möchte auf den Wegen der Menschen in der Welt mitgehen und von einem zum anderen kommen.  Wir Christen sollen mehr von Jesus und mit Jesus leben. Wenn er nicht in uns lebt, dann lebt etwas anderes in uns – aber das ist nichts Gutes: Dann lebt die Angst, dann lebt die Hoffnungslosigkeit, dann lebt der Konkurrenzkampf, die Lieblosigkeit, dann lebt der Materialismus, dann leben die Todesmächte in uns. Nein, Jesus will in uns leben, damit wir leben als Menschen, als Christen: Furchtlos, hoffend, liebevoll, großzügig und lebensfördernd.

Wir teilen Jesus den Menschen mit

Jesus hat sich Brot ausgesucht, weil es den besten Weg öffnet, dass er sich mit unserem Leben verbinden kann. Nicht einen Stein hat er sich ausgesucht als Zeichen für ihn. Da würde er von vorn herein im Museum landen. Nicht Gold hat er sich ausgesucht, das müsste man verstecken oder wegsperren, damit es niemand stiehlt. Fronleichnam bringt zum Ausdruck: Wir sperren Jesus nicht weg, wir zeigen ihn her, wir teilen unsere christliche Überzeugung mit, ja wir teilen Jesus selbst den Menschen mit, gleich wie wir das Brot teilen. Amen.

Die Predigt wurde am Fronleichnamstag von Pater Johannes Blaschek bei einer Feldmesse gehalten.

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