Kleine Kellergalerie Eferding
Nicole Toferer zeigt Lebensrealitäten

- Viele Fotografien der Ausstellung zeigen die Tatorte sexueller Gewalt.
- Foto: Toferer
- hochgeladen von Valentin Berghammer
Unter dem Titel "Crime Scenes – Gewalt gegen Frauen" stellt Kunstfotografin Nicole Toferer von 25. März bis 3. April in der Eferdinger Kleinen Kellergalerie ihre Werke aus. Die Eferdingerin will mit ihren Bildern Ungleichheiten aufzeigen und patriachale Strukturen aufdecken.
EFERDING. "Mein Ziel ist es, dass die Menschen das fühlen, was ich gefühlt habe. Dass ich sie sehen lasse, was ich in dem Moment gesehen habe." Und Nicole Toferer will viel sehen und vor allem fotografieren. Die junge Eferdinger Kunstfotografin stellt ab 25. März ihre Werke in der Kleinen Kellergalerie aus. "Crime Scenes – Gewalt gegen Frauen", lautet das übergeordnete Thema. Toferer hat viel darüber zu erzählen, nicht nur in Form ihrer spannenden Bilder. "Bei meiner künstlerischen Arbeit zu Gewalt gegen Frauen hab ich nicht nur viel inhaltlich gearbeitet, sondern mich auch mit Frauenvereinen und betroffenen Damen vernetzt", erzählt sie im Gespräch mit der BezirksRundSchau. Für das Projekt wurde eigens eine anonyme Umfrage zu sexueller Gewalt durchgeführt. Daraus resultierten auch Fotografien von Tatorten sowie von Kleidern, die dabei getragen wurden. Die Gefühle und das Erlebte der Betroffenen sollen transportiert werden. "Manche Fotografien erzählen zahlreiche Geschichten, andere auch nur eine einzige", merkt Toferer an.

- Nicole Toferer lebt und arbeitet in Wien.
- Foto: Toferer
- hochgeladen von Valentin Berghammer
Genaue Beobachterin
Toferer möchte im Rahmen der Ausstellung Lebensrealitäten der Frauen in Österreich zeigen. "Jede fünfte Frau in unserem Land ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher bzw. sexueller Gewalt ausgesetzt", weiß die Eferdingerin. "Für mich ist es wichtig, mit meiner Kunst Ungleichheiten aufzuzeigen, patriachale Strukturen aufzudecken und ein Bewusstsein für solche Thematiken zu schaffen." Bewusst geht sie auch selbst durch unsere Welt. Sie sei eine genaue Beobachterin, erklärt Toferer. Ihre Umgebung, ihr Umfeld und die Menschen, die sie kennenlerne würden sie inspirieren. Generell greife sie gerne Themen auf, die ihrem Gefühl nach zu wenig oft angesprochen werden oder in ihr selbst ein Unwohlsein hervorrufen.

- Die Gefühle und das Erlebte der Betroffenen soll transportiert werden.
- Foto: Toferer
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"Sichtbarkeit schaffen"
Generell war Toferer schon immer eine Geschichtenerzählerin, wie sie selbst sagt. Mehr als das Schreiben hat ihr aber stets die Fotografie zugesagt: "Ich empfand sie immer als etwas Mystisches. Meine Gefühle kann ich so besser vermitteln und mich künstlerisch ausdrücken." Demnach ist es nicht gerade überraschend, dass sich die 21-Jährige nach der Matura an der HTBLA für künstlerische Gestaltung, als Fotografin selbstständig machte und Kunstprojekte realisierte. Derzeit ist sie zudem im Atelier der Künstlerin "Valie Export" in Wien tätig. Neben Ausstellungen in der Bundeshauptstadt und in Oberösterreich, stellte Toferer ihre Werke auch bereits in London aus. Stets mit dem selben Ziel: "Ich möchte einen Diskurs und Sichtbarkeit für Themen schaffen, die jeden von uns betreffen." Davon können sich Besucher der Kellergalerie ab sofort überzeugen.
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