Räuchern: "Seelischer Hausputz"
In den Raunächten wird auch das Räuchern wieder beliebter
BEZIRKE (jmi). Mystisch wird es in den letzten Tagen des Jahres: Mit den Raunächten, den Tagen zwischen 24. Dezember (in manchen Regionen ab 21. Dezember) und 6. Jänner, werden alte Erzählungen um die "Wilde Jagd" oder "Frau Perchta" verbunden. Beliebt ist die Zeit vor allem fürs Räuchern: "Die Raunächte sind eine besondere Zeit, in der man die Möglichkeit nützte, in die 'Anderswelt' hinüberzuschauen. Früher setzte man das Spinnrad nicht in Gang und hängte die Wäsche nicht raus. In dieser Zeit wird aber auch geräuchert, um unerwünschte Schwingungen und Energien aus dem Haus zu bekommen und um sich mit guten Düften zu umgeben. Ein seelischer und praktischer Hausputz sozusagen", erklärt Brigitte Gaisböck, Naturvermittlerin im Obsthügelland und im Innviertel.
Wer jetzt dabei nur an Weihrauch denkt, darf sich von der Expertin aufklären lassen: "Bereits früher wurden einheimische Kräuter, Fichte, Tanne und Buche verwendet. Die Klassiker waren Wacholder, Ruchgras und Beifuß, die bereits zur Pest und bei Epidemien zum Einsatz kamen."
Gutes aus dem Garten
Kräuterliebhaber greifen auch zu Rose, Lavendel, Salbe, Königskerze, Johanniskraut oder Ringelblume – gerne gepflückt zur "Sonnwendzeit oder zum 'Frauendreißiger' ab 15. August, wenn die Kräuter besondere Kraft bekommen." In einer Räucherpfanne wird Kohle oder getrockneter Baumschwamm angeglüht, darauf getrocknete Kräuter, Wurzeln, Blüten oder Harze gegeben. Der so entstehende Rauch wird mit einer Feder oder per Hand verteilt. Auch eine Duftlampe mit Sieb eignet sich.
"Zum Räuchern kann man heimische Kräuter wie Lavendel oder Salbei verwenden."
Brigitte Gaisböck
"Das Räuchern kann man mit einem Segens- oder Gesundheitsspruch oder einer Wunschäußerung verbinden." Als gute Möglichkeit zur Entspannung, gerade in der stressigen Weihnachtszeit, soll das Räuchern wirken. Gaisböck empfiehlt noch: "Wichtig ist beim Räuchern, das Fenster für frische Luft zu öffnen. Bei Kräuterbüscheln sollte man aufpassen, dass keine Glut herumfliegt. Ein bisschen Achtsamkeit und Respekt vor dem Räuchern schaden nicht."
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