Angebote haben sich seit Gründung laufend erweitert
20 Jahre Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige
LINZ (mkr). Die fünf Caritas-Servicestellen für pflegende Angehörige in Oberösterreich sind eine wichtige Stütze für jene Menschen, die tagtäglich Betreuungs- oder Pflegearbeit in der Familie leisten. Neben der psychosozialen Beratung in den fünf Servicestellen in Linz, Steyr, Grieskirchen, Rohrbach-Berg und Vöcklabruck gibt es auch die Möglichkeit, dass der Berater ins Haus kommt. Seit der Gründung wurden insgesamt 6.150 Beratungsgespräche geführt.
Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer, Frauenlandesrätin Christine Haberlander und Diözesanbischof Manfred Scheuer konnten als Ehrengäste beim Jubiläumsfest begrüßt werden.
Pflegekarrieren dauern länger
Die Caritas-Mitarbeiter in den Servicestellen konnten in jüngerer Vergangenheit die Beobachtung machen, dass die „Pflegekarrieren“ heute meistens länger dauern, weil eine Person oft mehrere Angehörige „nacheinander“ pflegt. Ebenso nehme die Doppelbelastung zu. Neben der Pflege und Betreuung sei oft auch noch der Beruf zu bewältigen oder die Kinder zu versorgen.
Was sich nicht verändert hat
Was sich in den zwanzig Jahren nicht verändert hat ist, dass sich viele pflegende Angehörige erst Unterstützung holen, wenn die Pflege alleine nicht mehr zu bewältigen ist und die Belastungsgrenze erreicht ist. „Ich möchte pflegende Angehörige deshalb ermutigen, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagt Marlene Mayr, Leiterin der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige. „Dafür ist es wichtig, dass ihnen bewusst ist, dass sie bereits pflegende Angehörige sind.“ Denn wie eine kürzlich veröffentlichte Studie des Bundesministeriums zur Angehörigenpflege in Österreich bestätigt, nehmen sich pflegende Angehörige oft erst sehr spät als solche wahr. Doch erst wenn ihnen bewusst ist, dass die Tätigkeiten, die sie leisten, nicht lediglich Teil einer Beziehung sind, sondern anspruchsvolle und aufwändige Arbeit, kann für diese auch Unterstützung eingeholt werden.
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