Kirche muss gegen Verluste ankämpfen

er Glaube scheint bei jungen Leuten immer mehr seine Wirkung zu verlieren – was die Zahl der Kirchenaustritte deutlich zeigt. | Foto: Fotolia/Herby me
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  • er Glaube scheint bei jungen Leuten immer mehr seine Wirkung zu verlieren – was die Zahl der Kirchenaustritte deutlich zeigt.
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BEZIRK. Nachdem die Kirchenbeitragsstelle Eferding vergangenes Jahr aufgelöst wurde, teilte die Diözese die Katholiken der Region Eferding den Kirchenbeitragsstellen Grieskirchen und Wels zu. Daher beziehen sich die Recherchen für diesen Bericht rein auf die Region Grieskirchen.
Hier lebten zum Stichtag 31.12.2014 insgesamt 63.603 Katholiken. Im vergangen Jahr standen 385 Kirchenaustritten nur 23 Eintritte gegenüber. Besonders viele junge Menschen treten aus der Kirche aus. Oft wird der Kirchenbeitrag als Ursache für das Verlassen der römisch-katholischen Konfession angegeben.
Für Dechant Johann Gmeiner ein nicht ganz nachvollziehbarer Grund. „Der zu zahlende Betrag beträgt zwischen 0,3 und 1,1 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens. Das ist ein nicht überhöhter Prozentsatz. Viele sind aus unterschiedlichen Gründen sogar vom Kirchenbeitrag befreit und treten trotzdem aus der Kirche aus“, meint Gmeiner.

Auslöser Kirchenbeitrag?
Er will keinen dazu zwingen, an Gott zu glauben. „Viele nehmen nicht wahr, welchen Sinn die Glaubensgemeinschaft der Kirche hat“, so Gmeiner. Er mache sich vor allem um den Nachwuchs sorgen: „Dass wir in Grieskirchen keine Jugendgruppe haben, ist sicher ein Grund, warum sich Jugendliche weniger mit der Religion auseinandersetzen und deshalb der Kirche den Rücken kehren“, vermutet Gmeiner.
Hier muss seiner Meinung nach in Zukunft der Hebel angesetzt werden, um schnellst möglich eine Kehrtwende herbeizuführen.

Austritte der Jungen
„Die Kirche und die Eltern haben die Aufgabe auf die Jungen zuzugehen. Sie könnten ihnen den Sinn des Glaubens deutlicher vor Augen führen, damit sie sich wieder mehr mit der Religion beschäftigen“, so der Dechant. In der Pfarre Grieskirchen gibt es aber auch postivies zu vermelden. So könne man heuer bereits einen Wiedereintritt verzeichnen.
Die evangelische Pfarre Wallern mit ihren 29 dazugehörigen politischen Gemeinden zählt 1850 Mitglieder. Während die katholische Kirche wie bereits beschrieben mit dreistelligen Verlusten an Glaubensmitgliedern zu kämpfen hat, halten sich hier Ein- und Austritte mit einem Verhältnis von elf zu 14 die Waage. „Manche haben aber auch einfach den Bezug zum Glauben verloren und verlassen dadurch unsere Gemeinschaft“, meint Pfarrer Andreas Hochmeir Er respektiere diese Entscheidung. Die Missbrauchsfälle innerhalb der Katholischen Kirche hätten laut ihm dazu geführt, dass zahlreiche Österreicher der Kirche generell kritisch gegenüber stehen.
Bereits den nötigen Stellenwert habe bei den Protestanten das Thema „Nachwuchs“. „Wir isvestieren seit den 70er Jahren viel in die Jugendarbeit, zum Beispiel mit unserem Krabbelgottesdienst für Kinder bis sechs Jahren“, sagt Hochmeir.

Krabbelgottesdienst & Co
Hier wird den vorwiegend jungen Eltern auf besondere Weise vor Augen geführt, wie wichtig der Glaube ist“, so der Pfarrer. Er offeriere zudem mit einem Gospelchor sowie mit Religionskursen ein Angebot für Erwachsene. Aber auch die Gemeinschaft an sich habe große Bedeutung. Besonders für ältere Menschen, die bereits ihren Partner verloren haben, sei die Religion oft ein Ausweg aus der Einsamkeit.

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