Jugendsozialaktion
"72 Stunden ohne Kompromiss" in Grieskirchen und Eferding
Bei Österreichs größter Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, einem Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, waren von 13. bis 16. Oktober auch Jugendliche in den Bezirken Eferding und Grieskirchen im Einsatz. Unter dem Motto "Wir mischen mit" tauchten sie in andere Lebenswelten ein: im Caritas-Projekt invita in Neukirchen am Walde, am Caritas-Standort St. Pius in Steegen/Peuerbach und im Institut Hartheim in Alkoven.
GRIESKIRCHEN & EFERDING. In der invita-Wohngemeinschaft in Neukirchen am Walde leben 14 Menschen mit verschiedenen psychischen Beeinträchtigungen, die von den Caritas-Mitarbeiter betreut und begleitet werden. Unter dem Motto "A brokkoli a day keeps the doctor away" legten fünf Mädchen der Katholischen Jugend Gallneukirchen Beete samt Folientunnel an, wo künftig Gemüse und Obst angebaut werden kann. Aber nicht nur die handwerkliche Arbeit war für die fünf Mädels ein Highlight. "Wir wurden hier richtig verwöhnt und haben so viel zu Essen bekommen. Alle waren total nett zu uns", schwärmte Stefanie (15). Das Beste für die Mädchen aber war, dass in ihrem Schlafsaal eine Orgel stand, die sie auch benutzen durften. Am Abend wurde also gespielt und gesungen. "Es war für alle Beteiligten ein unvergessliches, lustiges und prägendes Erlebnis. Auch wenn es noch ein wenig dauert, bis wir ernten können", so die Caritas-Mitarbeiter Philipp Stieglmair und Claudia Dunzinger, die das Projekt betreuten. Die 72-Stunden-Engagierte Helene (16) erklärte: "Bei der Aktion 72 Stunden hab ich die Möglichkeit, selbst mitanzupacken. Gutes tun ist gut, darüber reden ist auch gut, aber selber anzupacken ist am Besten."
"Mitmischen tue ich immer gerne"
Auch am Caritas-Standort St. Pius trotzten die Jugendlichen dem anfänglich schlechten Wetter und brachten gemeinsam mit den Bewohner den Garten auf Vordermann: Es wurden Hecken geschnitten, Rasen gemäht und ein lauschiges Plätzchen zum Verweilen errichtet. Fiona (24): „Das Wort Mitmischen hat mich animiert, bei 72 Stunden mitzumachen! Weil Mitmischen, das tue ich immer gern." Das Besondere an der Gruppe war, dass sich die Teilnehmer zuvor nicht gekannt hatten. "Und trotzdem haben wir uns sofort wie eine Gruppe gefühlt", erzählt Gruppenleiterin Niki (31). Das war auch gut so, denn für die Aufgaben in St. Pius brauchte es ein eingespieltes Team - ob für handwerkliche Aufgaben wie Steinplatten ausgraben oder künstlerisches Talent für das Dekorieren der Kapelle. Alle in der Gruppe konnten ihren Beitrag leisten. Teilnehmerin Elena (21) war besonders glücklich über ihren Einsatzort. Sie hat nämlich in St. Pius ihr Freiwilliges Soziale Jahr verbracht und ihre geliebte Wohngruppe wieder gesehen: "Sie haben sich so gefreut. Das war eine tolle Überraschung."
Und auch im Bezirk Eferding waren Schüler vom Stiftsgymnasium Wilhering aktiv: Sie lebten und halfen 72 Stunden lang im Insitut Hartheim mit, wo Menschen mit Beeinträchtigungen leben und begleitet werden. Bei ihrem Aufenthalt setzten sie sich auch intensiv mit der Geschichte von Schloss Hartheim während der Zeit des Nationalsozialismus auseinander.
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