Zukunftsranking 2020
Aufregung um Ergebnis im heurigen Bezirksvergleich

Laut dem Pöchhacker Zukunftsranking 2020 ergaben die Indikatoren zur Lebensqualität Rang 76 für den Bezirk Eferding und Platz 81 für Grieskirchen. | Foto: Constance Haslberger
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  • Laut dem Pöchhacker Zukunftsranking 2020 ergaben die Indikatoren zur Lebensqualität Rang 76 für den Bezirk Eferding und Platz 81 für Grieskirchen.
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Bereits zum dritten Mal hat das Beratungsunternehmen Pöchhacker Innovation Consulting GmbH alle 94 politischen Bezirke Österreichs unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse des Rankings 2020 sorgen in Grieskirchen und Eferding für große Aufregung.

BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING. 36 Faktoren aus den Bereichen Lebensqualität, Wirtschaft & Innovation, Arbeitsmarkt und Demographie wurden sowohl in einer statischen als auch in einer dynamischen Betrachtung analysiert. Das Zukunftsranking soll als Gradmesser für die Attraktivität einer Region dienen. Die Bezirke Eferding und Grieskirchen rutschten heuer im Gesamtergebnis vom guten Mittelfeld ins letzte Drittel ab.

Platz 71 für Grieskirchen

Erreichte die Stadtgemeinde 2018 noch Platz 31 und 2019 den 38. Rang ist es im Zukunftsranking 2020 ein Absturz im Gesamtranking auf Platz 71. Die diesjährige Platzierung ergibt sich laut den Studienverfassern durch ein schlechteres Ranking bei einer Reihe von Indikatoren. So liegt Grieskirchen etwa laut Studie bei "Wirtschaft & Innovation" meist im hinteren Bereich. Betrachtet wurden hier die Kennzahlen zur Unternehmensdichte, Gründungsintensität und Beschäftigtenstruktur hinsichtlich Niveau und Entwicklung. Eine Ausnahme ist laut Studienverfassern der mit 8,97 Prozent überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsanteil im High-Tech-Sektor. „Diese Studie wirft ein schlechtes Licht auf Eferding und Grieskirchen, das nicht der Realität entspricht“, entrüstet sich Günther Baschinger, Obmann der WKO Grieskirchen. Sowohl WKO Geschäftsstellenleiter Hans Moser als auch Baschinger betonen, dass „sowohl im Bezirk Grieskirchen als auch im Bezirk Eferding die Stimmung in den Betrieben trotz Corona-Krise bereits wieder in die richtige positive Richtung geht. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen , dass die Abhängigkeit vom Tourismus nicht so stark ausgeprägt ist wie in anderen Bezirken und die innovativen Produktionsfirmen als große Arbeitgeber im Vordergrund stehen und sogar während der Lockdown-Phase die Arbeit kaum unterbrochen haben.“ In der vorliegenden Zukunftsstudie ist die Auswirkung der Corona-Krise aufgrund mangelnder Datengrundlage nicht abgebildet. In der Begründung für die Reihung von Grieskirchen auf dem 71. Rang heißt es weiters, dass der Bezirk bei den demografischen Indikatoren im vorderen Drittel läge und mit 17,93 Prozent einen hohen Anteil junger Erwachsener an der Bevölkerung aufweise. Bei den Arbeitsmarktdaten findet sich die Region im Mittelfeld. Aufholpotenzial ortet die Studie dagegen bei der Versorgung mit Kindertagesstätten und medizinischen Leistungen. Peter Oberlehner, Bürgermeistersprecher von Grieskirchen, äußert Vorsicht im Umgang mit Studien, da es darum gehe, wer die Kriterien festlegt und mit welchem Ziel die Analyse gemacht wird. „Ohne die Details zu kennen ist es schwer, eine Aussage zu treffen. Insgesamt haben wir eine sehr hohe Lebensqualität im Bezirk Grieskirchen, was den Arbeitsmarkt, die Anbindung und die schulische Versorgung angeht. Die haus- und fachärztliche Versorgung ist in ganz Österreich problematisch. Hier sind wir froh, dass der Klinikum-Standort gesichert werden konnte“, bevorzugt Oberlehner die Bezeichnung „Entwicklungspotential“ für dieses Thema. Er will das Zukunftsranking im Detail analysieren, um möglicherweise Erkenntnisse daraus zu gewinnen. „Wir verschließen uns Verbesserungsmöglichkeiten nicht. Wenn es Dinge gibt, wo Handlungsbedarf besteht, greifen wir es auf.“

Eferding auf Rang 84

Der Bezirk Eferding rutscht ebenfalls von Jahr zu Jahr weiter nach unten. 2018 noch auf Platz 42 geführt war es 2019 nur noch Rang 73. Im diesjährigen Gesamtranking ging sich nur noch der 84. Rang von insgesamt 94 Bezirken aus. Einer der Gründe für die schlechtere Platzierung ist der letzte Platz im Bereich Wirtschaft & Innovation. Obwohl Eferding mit 2,63 Prozent die zehntniedrigste Arbeitslosenquote und eine hohe Frauenerwerbsquote aufweist, ortet die Studie bei den Arbeitsmarktdaten noch Aufholpotenziale, etwa beim Bildungsniveau der Beschäftigten oder der Arbeitsplatzdichte. Die besten Werte zeigt die Region bei den Demografie-Daten mit Platz 22 im österreichweiten Vergleich. Gründe dafür sind insbesondere die dritthöchste Geburtenrate (1,78 Kinder/Frau) und der überdurchschnittlich hohe Anteil junger Erwachsener an der Gesamtbevölkerung (17,15 Prozent).

An Lebensqualität verloren?

Für die Analyse der Indikatoren zur Lebensqualität in den Bezirken wurden die Kriminalitätsrate, die kommunale Schuldenlast, die medizinische Versorgung (Anzahl der Arztpraxen beziehungsweise freiberuflichen Ärzte pro 1.000 Einwohner) und die Versorgung mit Kindertagesheimen (Kindertagesstätten pro 1.000 Einwohner) herangezogen. Im Vergleich der insgesamt 94 politischen Bezirke Österreichs erreicht Eferding mit Rang 76 die Platzierung aus 2018 und holte zum Vorjahr vier Plätze auf. Bei Grieskirchen hält dagegen der Abwärtstrend an: Nach Rang 73 (2018) und 79 (2019) landete der Bezirk heuer an 81. Stelle. "Man soll nicht Dinge schlecht reden, wo es nicht so ist. Denn die Zufriedenheit der Menschen ist von hohem Wert", betont Oberlehner. 

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Schreiben Sie uns doch, wie Sie die Lebensqualität in Ihrer Heimatregion wahrnehmen! In einem Kommentar oder als Leserbrief an grieskirchen.red@bezirksrundschau.com

Laut dem Pöchhacker Zukunftsranking 2020 ergaben die Indikatoren zur Lebensqualität Rang 76 für den Bezirk Eferding und Platz 81 für Grieskirchen. | Foto: Constance Haslberger
Obwohl in Grieskirchen der Klinikum-Standort erhalten werden konnte ortet das Zukunftsranking 2020 Auf- holpotenzial bei der Versorgung mit medizinischen Leistungen.  | Foto: Constance Haslberger
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