Aschacher Bahn
Aus für Zugverbindung – Bürger wehren sich
Freitag der 13. ist für Abergläubische ein Tag des Unglücks – für die Aschacher Bahn war der 13. Dezember ein besonders unglücklicher Tag. Um 6.27 Uhr fuhr der letzte Zug von Aschach nach Wels, der für Schüler und Pendler eine wichtige Verbindung war.
ASCHACH. In der Politik wird viel über den Ausbau der regionalen Zugverbindungen gesprochen – in Aschach an der Donau sieht die Realität jedoch anders aus. Der Zug brachte Fahrgäste sicher und auf schnellem Weg nach Wels, damit ist jetzt Schluss. Die ÖBB gibt an die Zugverbindung aufgrund von zu geringer Nutzungsfrequenz einzustellen. Vielen Bürger üben Kritik und haben die Initiative "JA zur Aschacher Bahn" gegründet. Mitglieder der Initiative, Politiker, Fahrgäste und Bahnpersonal war trotz eisiger Kälte zur frühen Stunde am Bahnhof in Aschach um ihre Verärgerung über die Streckenstreichung laut zu machen. Thomas Antlinger, Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Grieskirchen und Eferding, möchte Widerstand leisten: "Wir werden uns dafür einsetzten, die Bahn zu reaktivieren. Dazu werden wir eine Diskussionsrunde starten, Unterschriften sammeln und an der Sache dran bleiben."
Verärgerung ist groß
Die Schüler, die den Zug täglich genutzt hatten, zeigten sich verärgert. Eine Schülerin meinte: "Die neue Verbindung ist blöd. Mit dem Bus bin ich jetzt viel länger unterwegs." Auch der Bürgermeister von Hartkirchen, Wolfram Mooshammer, unterstützt die Aktion, auch für ihn sei es ein Anliegen die Verbindung aufrecht zu erhalten: "Derzeit passiert genau das Gegenteil von dem was sinnvoll wäre, der Verkehr wird auf die Straße verlegt, statt auf die Schienen." Die private Verkehrsgesellschaft Stern und Hafferl sowie die Grünen Hartkirchen waren bei der Veranstaltung ebenfalls dabei und machten sich für die Aschacher Bahn stark. Judith Wassermair, Obfrau der Grünen in Aschach, betont: "Eigentlich müsste man – hausverstandsmäßig – den Personenverkehr ausbauen, nicht einstellen. Es ist völlig widersinnig, eine bestehende Bahnverbindung einzustellen, während sich gleichzeitig die täglichen Stausituationen auf den Straßen rundherum häufen und sich das Kollabieren des Straßenverkehrs abzeichnet." An diesem Morgen werden auch Stimmen stark, die den Abbau des Güterverkehr bemängeln. Durch die direkte Anbindung zur Agrana konnten Güter praktisch mit der Bahn transportiert werden. Diese Transporte laufen nun vermehrt über LKWs, was eine höhere CO2 Belastung bedeutet. Günter Schwarzbauer, Betriebsratsvorsitzender bei Stern & Hafferl und Vorsitzender der österreichischen Privatbahnen, kritisiert: "Statt in den Bahnverkehr zu investieren, wird die Strecke ausgelassen. Das ist einfach keine sinnvolle Vorgehensweise."
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