Landwirtschaft
"Bauernhasser" treibt in Geboltskirchen sein Unwesen
Ein unbekannter Täter befestigte mutwillig Stahl auf Maisfeldern in Geboltskirchen. Der Schaden für Bauern wie Martin Anzengruber liegt dadurch im vierstelligen Bereich. Er veröffentlichte den Fall und erstattete Anzeige gegen Unbekannt.
GEBOLTSKIRCHEN. Für Martin Anzengruber war es eine Ausfahrt, die er in seinem Leben schon unzählige Male erlebt hat. Die Maisernte stand für den jungen Landwirt aus Haag am Hausruck an. In Geboltskirchen hat seine Familie ein Grundstück im benachbarten Geboltskirchen gepachtet, welches von Anzengruber bewirtschaftet wird. Während der Fahrt hörte er plötzlich einen Knall. ""Ich habe gleich gewusst, was los ist", erzählt Anzengruber. Als er von seinem Traktor absteigt und das Messer, sowie die Gegenschneide seines Häckslers prüft, bemerkt er sofort den Schaden, der angerichtet wurde: In seinen Händen hält der 24-Jährige sogenannte "Nirosta"-Teile – also Stahl der nicht rostet –, die am Mais befestigt wurden.
Die Frage nach dem Warum
"Es ist bereits das dritte Jahr in Folge, in dem uns so etwas passiert", ärgert sich der junge Landwirt. Alleine wegen des Vorfalls vor wenigen Wochen entstand ein Schaden in der Höhe von 8.000 Euro, nimmt man die vergangenen Jahre hinzu, so summiert sich dieser Betrag laut Anzengruber auf insgesamt 12.000 bis 15.000 Euro. "Das reißt schon ein Loch in die Finanzen." Für Anzengruber ist klar, dass die "Nirosta"-Stücke mutwillig am Mais angebracht wurden. "Metall würde der Häcksler erkennen, Nirosta eben nicht. Das muss jemand wissen, weshalb ich davon ausgehe, dass jemand uns Bauern schaden will", sagt der 24-Jährige. Den Grund dafür kann er sich aber nicht erklären: "Neid von anderen Landwirten kann es nicht sein, weil dem Bauern auf dem Nachbarfeld genau dasgleiche passiert ist. Ich kann es mir schwer erklären, es muss wohl wirklich ein Bauernhasser sein, der etwas gegen unser Berufsfeld und unsere Arbeit hat."
"So ist es nicht mehr lustig"
Anzengruber hat nach dem Vorfall Anzeige gegen Unbekannt erstattet, viel Erfolg daraus verspricht er sich aber nicht. So lange keine expliziten Hinweise kommen oder jemand auf frischer Tat ertappt werden würde, sei es schwierig. "Natürlich gehen viele Leute in der Nähe der Felder spazieren, aber da denkt man sich nichts. Warum auch?", zeigt sich der Bauer ratlos. In Kürze wird er den Hof seiner Eltern übernehmen, Erlebnisse wie diese schmälern die Vorfreude darauf. "An so einen Tag ist es dann selbstverständlich nicht mehr lustig. Man stellt sich schon die Frage, was derjenige damit erreichen will. Schlussendlich muss man aber da über den Dingen stehen und einfach weitermachen. Es bleibt außerdem nichts anderes übrig", sagt Anzengruber. Für den hohen Schaden muss er jedenfalls selbst aufkommen, da die Haftpflichtversicherung solche am eigenen Grundstück nicht deckt.
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