Der "Don Camillo" aus Pupping schnappt Dieb

- Den Schreck überwunden: Pater Fritz Wenigwieser und Schwester Silvia vom Kloster in Pupping.
- hochgeladen von Rainer Auer
Ein dreister Dieb schlich sich ins Kloster ein und Pater Fritz hielt den Mann fest, bis die Polizei kam.
PUPPING (raa). Am Mittwochnachmittag, 22. Februar, schlicht sich ein dreister Dieb in das unversperrte Zimmer der 42-jährigen Ordensschwester Silvia im Kloster Shalom. Aus einer Geldbörse entwendete der Täter Bargeld. Unmittelbar nach dem Diebstahl traf die Ordensschester in ihrem Zimmer den Beschuldigten und stellte den Gelddiebstahl fest. Sie verständigte sofort Pater Fritz Wenigwieser, der den Mann dann festhielt, bis die Polizei ihn festnehmen konnte.
Was genau geschah an diesem Nachmittag?
Schwester Silvia: Ich bemerkte, dass ein Mann in meinem Zimmer ist und stellte ihn zur Rede. Der wollte sich rausreden und sagte, er suche nach einer Schwester Maria. Das kam mir komisch vor, schließlich gibt es fast in jedem Kloster eine Schwester Maria. Ich verständigte dann den Pater.
Pater Fritz: Ich habe den Mann dann nur Rede gestellt. Er wollte sich rauswinden, aber mir war klar, da stimmt etwas nicht. Dann stellte Schwester Silvia fest, dass 50 Euro aus ihrer Geldbörse fehlen. Der Mann, ein Rumäne, wie sich herausstellte, wollte sich herauswinden, wollte aufs Klo. Ich sagte ihm, das geht nicht und wenn sich nicht sofort hinsetzt, ist es ganz aus. Wir haben die Polizei verständigt und ich habe den Mann festgehalten.
Wie kam der Mann ins Kloster?
Pater Fritz: Wir sind ein offenes Haus. Wir leben nach den offenen, franziskanischen Regeln und vermitteln auch die Botschaft, Menschen aufzunehmen. Allerdings stellen wir uns sehr wohl auf solche Gefahren ein und Schwester Silvia tat gut daran, Augen und Ohren offenzuhalten.
Schwester Silvia: Wir bemerkten auch bald, dass in einem Auto vor dem Kloster noch zwei Komplizen warten.
Pater Fritz: Ich wollte verhindern, dass der Mann rauskommt und seine Komplizen warnt und diese abhauen können.
Hatten Sie keine Angst?
Pater Fritz: Ich habe in meiner Jugend Kampfsportarten, darunter Taekwondo, gelernt und der Mann spürte wohl, das ich keinen Spaß mache. Ich hätte auch keine Angst gehabt, wenn der Mann ein Messer gehabt hätte. Außerdem haben wir hier im Kloster fünf Flüchtlinge, die hätten auch geholfen.
Wieviel Geld hat der Mann gestohlen?
Schwester Silvia: 50 Euro, mehr hatte ich ohnehin nicht.
Keine Sorge, dass die Sache aus dem Ruder läuft?
Pater Fritz: Nicht in diesem Fall. Aber ich erinnere mich an einen Taschendiebstahl in Rom, der leider für eine Person tödlich endete. Man weiß nie, wie Diebe selbst bei Lapalien reagieren.
Wie ging es dann weiter?
Pater Fritz: Die Polizisten aus Eferding kamen dann und haben dem Mann, ein wenig dramatisch, Handschellen angelegt und verhaftet.
Schwester Sivlia: Von den beiden Komplizen haben sie nur die Personalien festgestellt, obwohl die im Auto Prospekte von verschiedenen Klostern hatten und mir klar war, die fahren jetzt andere Klöster an und probieren ihr Glück erneut.
Durch das beherzte Eingreifen der Ordensleute konnte schlimmeres verhindert werden. Die alarmierten Beamten der Polizeiinspektion Eferding nahmen den Beschuldigten fest und führten eine Befragung zum Sachverhalt durch. Nach Rücksprache mit dem Staatsanwalt wird der Beschuldigte auf freiem Fuß angezeigt.





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