Leckereien aus Gallspach
"Fini-Oma" tischte im Fernsehen auf
Ob Süßes oder Herzhaftes: Bei der Oma schmeckt es meistens irgendwie am besten. Ein Österreich-Bild des ORF Oberösterreich, ausgestrahlt am 12. November, auf ORF2, widmete sich dem Phänomen. Dazu wurden einige Omis besucht – unter ihnen Josefine "Fini" Schmid aus Gallspach. Mit ihren jüngsten drei Enkerln zauberte sie für die Sendung Speckknödel ohne Ei und Apfelseitlinge.
GALLSPACH. Die Speckknödel sind aus einem Semmelteig – das Rezept hat die Gallspacherin schon von ihrer Großmutter: Dafür werden zwei bis drei alte Semmeln in Wasser eingeweicht, dazu kommt noch Öl, Salz und Mehl.
"Damit hat man einen Teig für jede Art von saure Knödel, bei dem man keine Fledermaus bekommt – da geht der Knödel nicht auf",
erklärt Schmid. Für die Füllung benötigt man zum Speck, der am besten fein gewürfelt ist, noch Pfeffer, Zwiebel und Petersilie. "Ich nehme einen guten Speck, der darf ruhig ein Bauchfleisch, darf ruhig ein bisschen fett sein. Wenn man einen guten Speck hat, braucht man sich mit dem Geschmack nicht mehr plagen", weiß die fünffache Oma. Gedreht wurde übrigens rund drei Stunden, nervös war Fini dabei nicht: "Ja nicht in die Kamera schauen, das ist das Einzige, was man nicht vergessen soll. Aber wenn man dann mal im Reden und Kochen drin ist, dann ist das egal, ob vor dir die Kamera steht"
"Gemütlichere Variante der Apfelradl"
"Meine Mutti war aus einem Haus mit neuen Geschwistern, da war es zum Sparen" – es galt, nichts zu verschwenden: So wurden Äpfel, die schon die ein oder andere Macke hatten, aber noch gut schmeckten, ausgeschnitten. Somit bekommt man beim Schneiden meist keine Ringe mehr zusammen. Die Apfelspalten werden dann in einen etwas dickeren Palatschinkenteig gegeben, gebacken – und fertig: "Die gemütlichere Variante der Apfelradl", meint Fini.
Potentielle Mitesser gern gesehen
Dass Essen besser schmeckt, wenn es geteilt wird, hat sie schon von ihrer Großmutter gelernt – besonders während des Krieges: Wenn die Großmutter von Josefine einen potentiellen Mitesser sah, hieß es: "Da kommt noch wer, noch ein bisschen Wasser in die Suppe, da müssen wir teilen." So liebt Fini es, für ihre Familie und Freunde zu kochen – wenn sich nun aber keiner zum Essen angemeldet hat, ist es ihr auch ein Anliegen, jeden Tag etwas Warmes zu genießen.
Fertiggerichte nicht zu finden
Kochen ist für Fini etwas Entspannendes geworden – "wie die anderen meditieren gehen, so stelle ich mich in die Küche". Seit klein auf hat sie schon einen Kochlöffel in der Hand. "Das war so selbstverständlich: Sie haben mir etwas in die Hand gedrückt und mitmachen lassen", erzählt sie, und appelliert an Eltern, ihre Kinder ebenfalls ins Kochgeschehen mit einzubinden. Rezepte braucht die kochbegeisterte Gallspacherin so gut wie nie, das Meiste geht "aus dem Handgelenk" heraus. Dementsprechend kommen Fertiggerichte bei der Fini-Oma eigentlich gar nicht auf den Tisch: "Das höchste der Gefühle ist ein fertiger Blätterteig." Wer aber jetzt denkt, bei Fini kommt nur Traditionelles auf den Teller, der liegt falsch: Inspiriert durch eine Freundin bereitet sie etwa auch Thailändisches zu – rotes Curry mit Kürbis macht sie besonders gerne.
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