Waizenkirchen
Gewessler und Kaineder begutachten Aschach-Renaturierung

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Umwelt- und Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder haben sich heute das 2.000.000 Euro teure Renaturierungsprojekt an der Aschach in Waizenkirchen angesehen. Grund für den Besuch: Die erzielte Einigung auf das europäische Renaturierungsgesetz. "Es geht darin um nicht mehr oder weniger als um den Schutz unserer Lebensgrundlage und damit unserer Zukunft. Ich freue mich, wenn noch mehr Projekte wie dieses an der Aschach in Oberösterreich realisiert werden", sagt Gewessler.

WAIZENKIRCHEN. In Waizenkirchen wurde in der Ortschaft Bäckenhof ein Abschnitt der fast zur Gänze regulierten und begradigten Aschach in einen naturnahen Flusslauf umgestaltet. Die Maßnahme zielt darauf ab, wieder einen besseren ökologischen Zustand herzustellen. Die ersten Schritte für die Renaturierung des Aschach-Abschnitts wurden bereits 2015 durch die Absiedlung der Liegenschaft Stockmayr sowie die Flächensicherung durch den OÖ. Wohnungs-und Siedlungsfonds gesetzt. 

"Wir setzen den nationalen Gewässerplan um. Das ist eine Verpflichtung von unserer Gemeinde. Der Mehrwert für unsere Gemeinde ist, dass allgemein das Gewässer verbessert wird und wir schauen, dass wir das hier der Öffentlichkeit zugänglich machen, dass es einen Spazier- und Radweg dazugeben wird",

erzählt Bürgermeister Fabian Grüneis.

Flüsse wie im Urwald

Grundlage für den neuen Flussverlauf waren historische Kartenwerke, die den ursprünglichen Charakter der Aschach dokumentieren. Wie die Flüsse in Oberösterreich verändert wurden, zeigt ein Vergleich einer aktuellen Karte mit der Urmappe Oberösterreich des Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System (Doris): "Wenn man sich in der Urmappe die Flüsse anschaut, dann sehen sie alle aus wie der Amazonas." Die Begradigung der Flüsse sei "das Ergebnis einer Wohlstandsgesellschaft, die wir alle genießen. Da haben wir etwas gemacht, was unserem Wohlstand und unserer Lebensqualität dient. Wir sehen jetzt: so geht das nicht, denn so werden die Ökosysteme kaputt. Die Übung, die wir jetzt haben, ist der Natur Flächen zurückzugeben, sodass beides sein kann: Wohlstandsgesellschaft und ein intaktes Ökosystem."

"Starthilfe" für die Natur

Die Projektmaßnahmen in Waizenkirchen sollen der Natur eine "Starthilfe" zur dynamischen Entwicklung der Aschach geben: Steilufer, Kies- und Sandbänke, Stillwasserbereiche, Kolke und Totholzstrukturen sowie Amphibien-Teiche sollen die Biodiversität fördern und das ökologische Gleichgewicht stärken. Der ursprüngliche, begradigte Flussverlauf bleibt als Stillgewässer erhalten und dient im Hochwasserfall als Überlastgerinne. „Durch Renaturierungen wie hier an der Aschach geben wir der Natur die Möglichkeit dynamische Lebensräume zu schaffen. Das stärkt nicht nur die Artenvielfalt, sondern schützt uns vor den Folgen von Hochwasser, Dürren und Wetterextremen", so Kaineder.

Landwirtschaft und die Politik

Dass nicht alle Waizenkirchner restlos von der Renaturierung begeistert sind oder waren, wurde ebenfalls bei dem Lokalaugenschein thematisiert. Ängste rund um negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft durch eine mögliche Biberpopulation wurden in Medienberichten in der Vergangenheit geäußert. "Wir haben versucht und es glaube ich auch geschafft, mit den meisten Anrainern ein sehr gutes Einvernehmen zu haben, sodass am Schluss vom Tag für alle etwas Gescheites herauskommt und wir das Projekt abwickeln konnten." Kaineder ging außerdem auf politische Debatten rund um das Renaturierungsgesetz ein: "Die Diskussion darf nicht in der Richtung geführt werden, dass Renaturierung der landwirtschaftlichen Produktion Flächen nimmt, denn es ist die Bodenzerstörung durch die Raumordnung in Oberösterreich und Österreich, die uns das Grünland in atemberaubendem Tempo nimmt." 

Projektdetails:

  • Bauherr: Marktgemeinde Waizenkirchen
  • Bauleitung: Gewässerbezirk Grieskirchen
  • Bauzeit: Oktober 2023 bis Dezember 2024
  • Baukosten: 2.000.000 Euro
  • Finanzierung, 60 Prozent Bund (BML, UFG), 8 Prozent Bund (BMK, Biodiversitätsfonds), 30 Prozent Land Oberösterreich, 2 Prozent Marktgemeinde Waizenkirchen
  • Renaturierungslänge/-fläche: rund 725 lfm, rund 60.000 Quadratmeter
  • Aschach-Abschnitt: zwischen Fluss-km 33,9 und Fluss-km 34,5
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