Hilfsaktion

Grieskirchnerin unterstützte Menschen an ukrainischer Grenze

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Daniel Gawlowski machte sich die Grieskirchnerin Christina Rathmayr auf den Weg an die ukrainisch-polnische Grenzen, um die Menschen vor Ort mit medizinischen Hilfsleistungen zu unterstützen.

GRIESKIRCHEN, MEDYKA. "Irre." Oftmals beginnen die Antworten von Christina Rathmayr im Gespräch mit der BezirksRundSchau mit dieser Beschreibung. Irre sei die derzeit vorherrschende Situation an der polnisch-ukrainischen Grenze. Irre sei die Unterstützung gewesen, die sie von den Menschen in Grieskirchen, den anliegenden Gemeinden und auch in der Ukraine erhielt. Irre seien die Geschichten, die sie seit Anfang März erlebt habe, sagt Rathmayr.

Großer "Spirit"

"Wir haben diese Aktion innerhalb von vier Tagen organisiert", erzählt die Grieskirchnerin. Mit "wir" meint sie sich und ihren Kollegen Daniel Gawlowski. Der Schauspieler ist aus der Krimiserie "SOKO Linz" bekannt. Beim Dreh zu dieser Serie haben sich Rathmayr und Gawlowski auch kennengelernt. Die Grieskirchnerin ist ausgebildete Krankenpflegerin und arbeitet in dieser Funktion am Filmset. "Daniel hat gute Kontakte nach Polen und spricht auch die Sprache. Dadurch hat er mitbekommen, was an der Grenze alles benötigt wird. Ich habe ihm daraufhin meine Hilfe angeboten", erzählt Rathmayr. Sie startete einen Aufruf über die sozialen Netzwerke und bat die Bevölkerung um materielle Unterstützung. Von Verbandsmaterialien und Salben über Medikamente sowie Spritzen und Pflaster – Gawlowski und Rathmayr freuten sich über jegliche Sachspende. "Es war enorm, was mir die Grieskirchner Bevölkerung vor die Haustür gebracht hat. Mehr als 20 Freiwillige haben mir geholfen, die Materialien zu sortieren und zu beschriften." Die Grieskirchnerin spricht von einem großen "Spirit" und auch Vertrauen der Menschen.

Vergangene Woche machten sich Rathmayr und Gawlowski auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze nach Medyka. Auf der Strecke, kurz vor dem Grenzübergang in die Ukraine, trafen die beiden Helfer zufällig auf ein Einsatzfahrzeug des polnischen Roten Kreuzes. Es brachte polnische Ärzte in die Ukraine – jedoch ohne notwendiges Material. Das hatten dafür Rathmayr und Gawlowski im Gepäck. "Das war das Beste, was uns passieren konnte", schmunzelt die Grieskirchnerin. "An der Grenze durfte das Einsatzfahrzeug alle Autos überholen und passieren. Da haben wir uns einfach angehängt." Gemeinsam mit den Rettungskräften fuhren Rathmayr und Gawlowski in ein – von der Caritas betreutes – ukrainisches Krankenhaus, in dem Flüchtlinge untergebracht sind. Rathmayr richtete dort eine kleine Erste-Hilfe-Stelle ein, führte Visiten durch und teilte rezeptfreie Medikamente aus. "Den Großteil unserer Materialien haben wir dem Hauptlager der Caritas dort übergeben. Die haben es anschließend nach ihren Bedürfnissen sortiert und kategorisiert."

"Phänomenale" Hilfe

Viel geschlafen habe man während der Zeit in der Ukraine nicht, erzählt Rathmayr: "Wir waren dort um Leistung zu bringen. Wir wollten uns die Lage in der Ukraine nicht nur anschauen, sondern aktiv helfen." So übernahmen Gawlowski und Rathmayr auch einen Nachtdienst an der Grenze. Dort versorgten sie die Flüchtlinge mit Essen und Getränken und begleiteten die Menschen über den Grenzübergang. "Eine unglaubliche Erfahrung", wie die Grieskirchnerin berichtet. Nach vier Tagen im Einsatz kehrte Rathmayr gemeinsam mit Gawlowski nach Österreich zurück. Um viele Erfahrungen reicher – sowohl negative als auch positive. Letztere möchte Rathmayr aber besonders hervorheben: "Es war phänomenal, was in den Tagen vor unserer Abreise abgegangen ist und wie groß die Hilfsbereitschaft war. Dafür möchte ich mich noch einmal bei all meinen Helfern ganz herzlich bedanken."

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