Grieskirchner NS-Märtyrer
Kallhamer schreibt über Johann Gruber

von links: Thomas Schlager-Weidinger und Christoph Freudenthaler. | Foto: Schlager-Weidinger
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Der Kallhamer Historiker Thomas Schlager-Weidinger veröffentlichte gemeinsam mit Christoph Freudenthaler ein Buch über den NS-Widerständler Johann Gruber.

KALLHAM. Ausgehend von dem Forschungsprojekt „Anstoß Dr. Johann Gruber“, das vom in Kallham lebenden Theologen und Historiker Thomas Schlager-Weidinger und seinem Kollegen Christoph Freudenthaler im Auftrag der PH der Diözese Linz geleitet wurde, entstand die Idee für diesen beeindruckenden und innovativen Sammelband. Die darin enthaltenen zwanzig Beiträge von durchaus namhaften und äußerst kompetenten Autoren tragen zur Annäherung an das Leben und Martyrium des Priesters, Pädagogen und NS-Widerständlers Johann Grubers bei, der am 7. April 1944 im KZ Gusen ermordet wurde. Dabei geht es zunächst um das biographische, theologische und politische Profil in der Biografie des Grieskirchners Gruber sowie seine Bedeutung für die Gegenwart. Sodann werden Anstöße der Persönlichkeit Grubers für die Vermittlungs- und Forschungsarbeit thematisiert. Die Bandbreite reicht hierbei von gedenkpädagogischen Grundsatzüberlegungen, über didaktische Handreichungen für den Unterricht, bis zur Darstellung konkreter Gedenkinitiativen und Forschungsprojekte. Schließlich werden durch die Persönlichkeit Grubers angeregte künstlerische Anstöße präsentiert: ein Theaterstück, poetische Texte, Bilder und künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum. So wird unter anderem auch das Siegerprojekt des Kunstwettbewerbs von Christian Kosmas Mayer, das zur Zeit realisiert und am 9. April 2021 feierlich eingeweiht wird, näher vorgestellt. Auch wenn es schwierig ist, einzelne Beiträge hervorzuheben, so sei dennoch auf den Artikel von Andreas Telser hingewiesen, der angesichts der Abwesenheit expliziter Äußerungen nach der Theologie, die dem Lebenszeugnis zugrunde liegt, fragt. Gruber identifiziert er dabei als einen christlichen Übersetzer eines „Lebensglaubens“, der selbst an Orten des Leidens und Todes Mut zum Leben schafft. Dies hat – und hier sei auf den Beitrag von Andreas Schmoller verwiesen – auch mit der „Anstößigkeit“ Grubers zu tun, die aus seiner gelebten Überzeugung resultiert und sich in seinen Widerständigkeiten dem NS-Regime gegenüber zeigt.

"Ein großer Mann der Kirche"

In den Geleitworten finden sich folgende Kommentare von Bischof Manfred Scheuer und von Landeshauptmann Thomas Stelzer:
„Die Erinnerung an Johann Gruber ist deshalb nicht ein geschichtlicher Rückblick auf eine außergewöhnliche Biografie, die man in gewisser Regelmäßigkeit hervorholt. Sie ist vielmehr eine unser Glaubensverständnis vertiefende und deswegen zeitunabhängige Aktualisierung christlicher Existenz. In Gusen starb am Karfreitag 1944 ein großer Mann der Kirche.“
„Das Schicksal Dr. Johann Grubers steht dafür, dass es in brutalen Zeiten und unter unmenschlichen Bedingungen möglich ist, Menschlichkeit zu leben. Es zeigt aber auch, wie schwer es der österreichischen Gesellschaft in den Jahren und Jahrzehnten nach Ende des 2. Weltkrieges gefallen ist, die mörderische Brutalität des NS-Regimes zu akzeptieren und die Opfer zu rehabilitieren.“

Christoph Freudenthaler/Thomas Schlager-Weidinger (Hg.), Dr. Johann Gruber – Annäherung und Anstoß, Wagner-Verlag, Linz 2020, 202 Seiten, ISBN 978-3-903040-50-2, € 23.

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