Experten informieren
Kinder kriegen im Corona-Jahr

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Das Corona-Jahr brachte mehr Unsicherheiten, aber auch mehr Babys und eine ruhigere Wochenbettzeit. Das Klinikum-Standort Grieskirchen, Hebamme Iris Wagner und das Rote Kreuz Hartkirchen berichten.

BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING (jmi). Mit dem Neugeborenen auf der Zielgeraden ist es für viele werdende Mütter umso wichtiger, eine starke Stütze zu haben. Umso mehr, weil Corona viel Unsicherheit mit sich bringt: "Die Schwangeren fragen nach den Risiken für sich und das ungeborene Kind. Eine sehr häufige Frage ist jene, ob der Partner bei der Geburt dabei sein kann und wie die Besucherregelung im Krankenhaus aussieht“, erklärt Iris Wagner. Sie ist Hebamme im Krankenhaus Ried und arbeitet als solche auch freiberuflich im Raum Grieskirchen. Am Klinikum Grieskirchen war die Anwesenheit des Partners ebenso ein großes Thema. Adolf Leodolter, Standortleiter am Klinikum Grieskirchen, Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, sagt: „Erfreulicherweise wurde es zu jedem Zeitpunkt ermöglicht, dass die werdenden Väter rechtzeitig bei der Geburt ihren Frauen zur Seite stehen konnten.“

Mehr Babys 2020 geboren

Im Jahr 2020 erblickten am Klinikum Grieskirchen 626 neue Erdenbürger das Licht der Welt – 2019 waren es 611. Der richtige Schutz war hier das A und O: "Wie an anderen geburtshilflichen Abteilungen stellten uns die immer wechselnden Vorgaben und Schutzmaßnahmen doch auch vor das eine oder andere logistische Problem“, erzählt Leodolter. Der Alltag änderte sich auch für Wagner. Im ersten Lockdown hat das Österreichische Hebammengremium schnell Beratungsmöglichkeiten via Telefon und Videokonferenz angeboten. "Ich habe im letzten Jahr auch Geburtsvorbereitungskurse mittels Zoom gestartet, die ich normalerweise im Eltern-Kind-Zentrum in Peuerbach abgehalten hätte. Natürlich fehlt manchen Frauen hierbei der persönliche Kontakt. Aber da in der Zeit keine Präsenzkurse stattfinden konnten, ist das eine gute Lösung. Das bisherige Feedback war sehr gut", erklärt Wagner.

Andere Herausforderungen wie Stillprobleme oder Gelbsucht können nur persönlich geklärt werden – unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen. "Eine Situation, die ich bisher noch nicht hatte, ist die Nachbetreuung einer Covid-positiven Mutter. Wenn notwendig, werden hier Hausbesuche durchgeführt. Daher bin ich persönlich sehr froh, dass ich bereits die erste Corona-Impfung im Krankenhaus erhalten habe und somit geschützter in diese Situationen gehen kann", sagt die Expertin. Zudem werden die Hebammen nun regelmäßig auf Corona getestet.

Mehr Entspannung

Was sie noch beobachtete, sind mehr Anfragen für Nachbetreuung nach ambulanten Geburten. Das stellte auch Leodolter fest: Das Angebot einer ambulanten Geburt oder frühzeitigen Entlassung mit Weiterbetreuung durch die Stillambulanz oder außerhalb des Krankenhauses "wurde gefühlt häufiger in Anspruch genommen“. Positive Seiten von Corona? Durch die Besucherbeschränkungen können sich laut Leodolter und Wagner frischgebackene Eltern besser entspannen und sich auf ihren Nachwuchs konzentrieren.

Sicherheit bei der Hausgeburt

Der richtige Schutz muss auch gewährleistet sein, wenn es schnell gehen muss. Im Herbst rückte das Rote Kreuz Hartkirchen zu einer spontanen Hausgeburt aus. "Für solche Fälle sind unsere Sanitätseinsatzwagen mit einem speziellen Geburtenpaket ausgerüstet. Mit diesem kann die Versorgung des Neugeborenen durch unsere Sanitäter optimal erfolgen. Dieses enthält unter anderem Instrumente zum Durchtrennen der Nabelschnur sowie sterile Decken und Handschuhe", erklärt Ortsstellenleiter Christoph Konzel. Zur Sicherheit wird gleichzeitig das Notarztteam alarmiert. Bei allen Einsätzen sind strenge Corona-Hygienemaßnahmen ein Muss für die Rettungskräfte. Schnell zur Stelle zu sein wird beim Roten Kreuz vor allem durch das Ehrenamt möglich: "An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle unsere größtenteils freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche sich trotz der besonderen Hygienebedingungen ihren Dienst mit hoher Motivation versehen."

Tipps in Sachen Schwangerschaft

Hebamme Iris Wagner hält Tipps für Schwangere und frischgebackene Eltern bereit:

  • "Informieren Sie sich gut. Das bedeutet auch, sich bald genug eine Hebamme zu suchen – die Kapazitäten sind begrenzt.
  • Geburtsvorbereitungskurse bieten eine gute Informationsquelle für alle offenen Fragen, und man geht sicherer in die Geburt.
  • Genießen Sie die erste Zeit mit Ihrem Kind und die Vorzüge des Lockdowns. Das Wochenbett ist deutlich entspannter, und es gibt gefühlt weniger Probleme durch die Ruhe und den guten Start in das Leben als Familie."

Wagner verweist zudem auf die Seite des Österreichischen Hebammengremiums, die Antworten zu wichtigen Fragen zum Corona-Virus enthält: hebammen.at

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Dr. Adolf Leodolter
Standortleiter Grieskirchen, Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Klinikum Wels-Grieskirchen | Foto: Klinikum
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