Leserbrief: Gallisches Österreich

Foto: JensKlingebiel/panthermedia.net

Die Sondierungsgespräche für eine neue „Blau-Blaue“ Regierung sind zur Zeit voll im Gange und es schaut sehr gut aus, dass bis Weihnachten der sprichwörtliche „Weiße Rauch“ aufsteigen wird, was im Vatikan den Beginn einer neuen Ära bedeutet.

In Österreich richten sich jedoch die Augen der Beobachter, auf den sog. „blauen Rauch“, sprich ob das zäh ausverhandelte Rauchverbot in der Gastronomie tatsächlich umgesetzt wird? Österreich ist derzeit das einzige Land in der EU, in dem eine sehr halbherzige Regelung praktiziert wird, mit der weder Raucher noch Nichtraucher eine wirkliche Freude haben. Auch Nicht-EU-Staaten wie die Schweiz, Kanada oder die USA sind hier deutlich restriktiver. Es gibt nichts Angenehmeres als in diesen Ländern ein Gasthaus oder beispielsweise ein gesteckt volles Hard Rock Cafe zu besuchen. Die Gaststätten sind dort sicher nicht leer, der Wohlfühlfaktor für viele Gäste jedoch deutlich höher – auch für Raucher. Trotzdem sind sich hierzulande zahlreiche Nikotinkonsumenten gar nicht bewusst, dass ihr Verhalten oft als unangenehm, unhöflich oder unattraktiv wahrgenommen wird. Gerade bei Zeltfesten ist es immer noch cool, jemand anderen anzurauchen.

Jeder Mensch ist für sein eigenes Handeln, für seine eigene Gesundheit selber verantwortlich. Nachdem man allerdings nicht nur für sich selbst Schadstoffe inhaliert, wäre ein gewisser Respekt anderen gegenüber, durchaus wünschenswert. Politische Rahmenbedingungen dafür, könnten auch in Österreich sicher nicht schaden.
Im Moment zeichnet sich allerdings ab, dass die neue Rauchergesetzgebung in der Gastronomie fallen wird, bevor sie in Kraft tritt. Ein Festhalten an der geplanten Gesetzesnovelle wäre nämlich ein Gesichtsverlust für die sich selbst ernannte Raucherpartei, in deren Wählerklientel die meisten Raucher Österreichs zu finden sind. Die Liste des Wahlsiegers ist in dieser Frage gespalten. Allerdings weiß man dort ganz genau, was zu tun ist, wenn man ein attraktives Ministeramt bekommen möchte.

Man wird die politische Unvernunft von Neulingen an der Macht nicht ändern können. Was jedoch bleibt, ist die Hoffnung auf die EU, dem kleinen gallischen Österreich eines Tages den längst überfälligen Nichtraucherschutz aufzuzwingen.

Von Berhard Scharinger aus Waizenkirchen.

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