Nach der Flucht in die Backstube

Bäckerlehrling Mehdi Jawari (Mitte) mit seinem Chef Hans Huter (r.) und dessen Sohn Andreas. | Foto: Huter
  • Bäckerlehrling Mehdi Jawari (Mitte) mit seinem Chef Hans Huter (r.) und dessen Sohn Andreas.
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GALLSPACH (mak). Ende 2012 waren 36 jugendliche Flüchtlinge aus Afghanistan in das ehemalige Parkhotel in Gallspach eingezogen. Einige von ihnen sind mittlerweile volljährig und haben das Volkshilfe-Wohnheim bereits wieder verlassen. So auch Mehdi Jawari, der in der Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit vor den Taliban geflüchtet war. Vor eineinhalb Jahren bekam er bei einem Praktikum in der Bäckerei Huter die Chance auf einen Lehrvertrag und nutzte sie. "Anfangs war es wegen der Sprache etwas schwierig. Wir hatten aber gleich einen guten Eindruck von Mehdi. Er bemüht sich sehr, sowohl was das Handwerk betrifft als auch die Integration", sagt Chefin Michaela Huter. Vor Kurzem schloss Jawari die erste Berufsschulklasse erfolgreich ab. "Zwei weitere unserer ehemaligen Bewohner machen ebenfalls eine Lehre. Einer als Koch, der andere als Dachdecker", erzählt Daniela Polak, Leiterin des Volkshilfe-Wohnhauses für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in Gallspach. Andere wiederum haben jedoch noch keinen Zugang zum Arbeitsmarkt, da ihre Asylanträge noch nicht bearbeitet wurden.
Vier der Jugendlichen, die noch im Haus "MorgenLand" wohnen, drücken derzeit in der Neuen Mittelschule II Grieskirchen die Schulbank. Über sie berichtet Direktorin Doris Neubacher: "Die afghanischen Burschen haben einen guten Einfluss auf ihre Mitschüler. Für sie ist es ein Privileg, eine Schule besuchen zu dürfen. Das war für ihre österreichischen Mitschüler neu, dass jemand so gerne zur Schule geht."
Zwei der afghanischen Schüler besuchen bereits die vierte Klasse. In ihren Semesterzeugnissen gab es kein "Nicht genügend", und sie werden den Hauptschulabschluss voraussichtlich schaffen. Einige Lehrer unterstützen sie durch ehrenamtlichen Nachhilfeunterricht. Darüber freut sich auch Daniela Polak. Doch manchmal muss sie sich ärgern. Denn nach wie vor kursieren Gerüchte, dass die Jugendlichen angeblich viel Geld und andere Leistungen bekämen.
"Das stimmt einfach nicht. Unsere Jugendlichen haben pro Tag sieben Euro zur Verfügung. Davon kaufen sie Essen und Toiletteartikel. Zwei Mal im Jahr bekommen sie einen Bekleidungsgutschein; im Wert von 100 Euro im Winter und 50 Euro im Sommer", so Polak. Die Hausarbeiten erledigen die Burschen zudem auch selbst.

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