Gesunde Backwaren
Ölmühle Raab an Lebensmittel-Forschungsprojekt beteiligt

Thomas Raab von der Ölmühle Raab. Das Familienunternehmen aus dem Eferdinger Becken produziert hochwertiges Biospeiseöl. | Foto: Ölmühle Raab
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  • Thomas Raab von der Ölmühle Raab. Das Familienunternehmen aus dem Eferdinger Becken produziert hochwertiges Biospeiseöl.
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Vier oberösterreichische Unternehmen und der FH OÖ Campus Wels entwickeln in einem Forschungsprojekt des Lebensmittel-Clusters regionale Rohstoffe für die Backindustrie. Die regional veredelten Rohstoffe sollen die Gesundheit positiv beeinflussen und möglichen Erkrankungen vorbeugen.

FRAHAM. Farbstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe – die Liste an Lebensmittelzusätzen ist lang. Viele davon sollen die Haltbarkeit und konstante Qualität der Nahrungsmittel positiv beeinflussen. Die Ölmühle Raab KG aus Fraham will nun gemeinsam mit der Knollmühle GmbH aus St. Georgen an der Gusen, der Morgentau Biogemüse GmbH aus Hofkirchen im Traunkreis, der Mühlviertler Naturbäckerei Bräuer aus Reichenthal und dem Studiengang Lebensmitteltechnologie und Ernährung am FH OÖ Campus Wels in einem Forschungsprojekt alternative, regionale Rohstoffe entwickeln, die einen ähnlichen Effekt erzielen und dabei das Endprodukt möglichst "natürlich" belassen. So bleiben nicht nur wertvolle Vitamine und Nährstoffe erhalten, es fallen auch im Produktionsprozess weniger Abfälle an, was wiederum zu einer verbesserten CO2-Bilanz beiträgt. „Ein wesentliches Ziel des Studienganges Lebensmitteltechnologie und Ernährung ist es, Produktionsverfahren zu entwickeln, die möglichst umweltschonend sind und zu einer optimalen Ernährung beitragen“, erklärt FH-Professor Otmar Höglinger.
Unterstützung erhalten die Projektpartner dabei vom Lebensmittel-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria.

Positive Auswirkungen auf Gesundheit

In fünf kleineren Teilprojekten startet die Projektgruppe nun mit der Umsetzung. Zunächst gilt es herauszufinden, ob die verschiedenen Backwaren auch tatsächlich mit den geplanten neuen Rohstoffen hergestellt werden können und welche technologischen Verfahren es dafür benötigt. Schließlich soll auch noch untersucht werden, ob und wie die neuen Rohstoffe die Gesundheit positiv beeinflussen und möglichen Erkrankungen vorbeugen können.

Sonnenblumenöl statt Palmfett

In sehr vielen Backwaren wird Palmöl verwendet. Seit geraumer Zeit steigt jedoch der Wunsch nach Alternativen, da die ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Palmölproduktion von Konsumente zu Recht kritisch gesehen wird. Sonnenblumenöl kann in manchen Fällen ein Ersatz sein. Sein nussiger Eigengeschmack, der durch die Schalen der Sonnenblumenkerne entsteht, macht es jedoch für viele Produkte ungeeignet. Die Ölmühle Raab, die Naturbäckerei Bräuer und die FH OÖ wollen deshalb ein Produktionsverfahren entwickeln, das die Sonnenblumenkerne vor dem Pressen schält. Auch andere Bearbeitungsmöglichkeiten wie das anschließende Abkühlen des Öls auf fünf bis acht Grad Celsius (Winterisierung) oder die Wasserdampfbehandlung werden im Projekt untersucht, um den nussigen Geschmack zu entfernen.
Gemeinsam mit der Knollmühle und der FH soll ein Kaltpressverfahren entwickelt werden, das eine optimale Ausbeute an hochwertigem, aus den winzigen Keimen des Weizenkorns gewonnenem Weizenkeimöl liefert. Der Pressrückstand – das sogenannte Kernmehl – soll als Lebensmittelzusatz wieder Verwendung finden.

Regionales Netzwerk aufbauen

Nahezu alle Produkte reisen, bis sie fertig bei den Konsument ankommen, manche davon um die halbe Welt. Sie alle hinterlassen dabei zwangsläufig einen ökologischen Fußabdruck. Für den Schutz und Erhalt der Umwelt bedarf es mehr regionaler Rohstoffe und kurzer Lieferketten. Die Projektpartner wollen mit ihrer Arbeit im Projekt einen Beitrag dazu leisten und ein regionales Netzwerk aufbauen, das Rohstofferzeuger und Produzenten miteinander verbindet. „In einer Zeit, in der die Menschen stark industriell verarbeitete Produkte immer kritischer sehen und zunehmend eine ‚Back to the Roots‘-Mentalität vorherrscht, haben die Unternehmen die Chance, sich als regionales Netzwerk am Markt zu positionieren“, ist Heidrun Hochreiter, Managerin des Lebensmittel-Clusters, überzeugt.

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