Predigt
"Persönliches Gebet als Selbstverständlichkeit"

Da wegen dem Corona-Virus auch Gottesdienste für die Öffentlichkeit untersagt sind, veröffentlicht die BezirksRundschau in nächster Zeit die Predigten aus der Region. | Foto: Hölzl
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Mit dem Corona-Virus sind derzeit auch Gottesdienste für die Öffentlichkeit ausgesetzt. Die BezirksRundschau stellt darum in dieser Zeit Predigten zur Nachlese zur Verfügung. Diese Predigt hat Dechant Johannes Blaschek verlesen.

Sehnsucht ist eine der stärksten Antriebskräfte im Menschen. Ein kleines Kind sehnt sich danach, laufen zu können. In der Jugend sehnt man sich danach, viele Freiheiten zu genießen. Manche sehnen sich nach Karriere, manche, immer beim Partner sein zu wollen. Auch im Alter verlassen uns die Sehnsüchte nicht – wie: endlich in Pension gehen zu können. Sehnsucht ist immer ein Wunsch nach mehr und intensiverem Leben. Leider ist es Tatsache, dass wir die Sehnsüchte oft nicht mit dem stillen (können), nach dem sie eigentlich verlangen. Dann geben wir uns den Ersatzbefriedigungen hin: zum Beispiel übermäßiges Essen, Alkohol, Rauchen, Einkaufen von nicht notwendigen Dingen, virtuelle Scheinwelten.

Eine besondere Lebenssehnsucht ist bei der Samariterin am Jakobsbrunnen zu greifen. Mit nichts von dem, was sie in ihrem Leben bisher hatte – auch nicht mit den fünf Männern –, konnte sie ihre Sehnsucht stillen. Den Jakobsbrunnen verstehe ich als symbolischen Ort, wo sie erwartet, zu bekommen, was ihr Leben wirklich erfrischen könnte: Dafür steht das lebendige Wasser – aus der Tiefe des Brunnens. Auf ihrer Suche nach diesem Wasser begegnet sie Jesus. Er spricht sie an. Er hat Sehnsucht nach ihrem Glauben. Ihr Glaube erwacht: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe ...!“ In ihrem gläubigen Herzen hat sich das Feuer der Liebe zu Gott entzündet. Ihr wird bewusst: Er, Jesus, ist jener, der alle Herzenswünsche und Sehnsüchte in existenzieller Tiefe befriedigt, nicht an der Oberfläche.

Es gilt auch für uns heute: Die Erfüllung der vielfältigen Sehnsucht nach Leben werden wir nie an der Oberfläche des Materiellen finden, sondern nur in der Tiefe des Glaubens, in der Intensität der persönlichen Beziehung zu Gott. Die sozialen Beziehungen und Kontakte sollen wir in der nächsten Zeit anders leben und physisch auf ein Minimum beschränken. Ich sehe darin die große Chance, mit Jesus gleichsam am Brunnen des Glaubens mehr in Kontakt treten zu können. Ich ermutige jeden und jede, die Möglichkeiten des Glaubensvollzuges, den die Kirche in dieser Situation anbietet, wahrzunehmen – wie über Radio, Fernsehen, Internet. Lassen Sie das persönliche Gebet zu einer Selbstverständlichkeit im Tagesablauf werden. Besser schon vorher beten, als erst dann, wenn die Situation uns das Beten lehrt. Ihre Pfarrgemeinde begleitet Sie in jedem Fall. Scheuen Sie sich nicht, anzurufen, wenn Ihnen etwas am Herzen liegt.

Jene, die stark und gesund sind, engagieren sich jetzt besonders, damit die Quelle des Glaubens nicht versiegt, das Feuer der Liebe zu Gott und den Menschen nicht erlischt. Durch die eingeschränkte Kontakt- und Bewegungsfreiheit ist diese heurige Fastenzeit wirklich zu einer Zeit des Verzichtes geworden. Im Verzicht dringen wir zum Wesentlichen vor. Heute haben wir jedenfalls gehört, dass unsere Sehnsucht in der vollen Tiefe nur durch die Beziehung zu Gott gestillt werden kann. Die kommende Zeit wird auch vermehrt die Sehnsucht nach Gesundheit und Normalität zum Inhalt haben. Auf göttliche Art möge sie uns erfüllt werden. Amen.

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