Rotes Kreuz Eferding
Rettungssanitäter-Paar bringt eigenes Kind im Auto zur Welt
Als im Auto am Weg ins Krankenhaus die Presswehen einsetzten, wussten die langjährigen Rettungssanitäter Theresa und Alexander Schabetsberger, dass sie es für die Geburt nicht mehr ins Krankenhaus schaffen würden.
HARTKIRCHEN. Es ist der 6. Jänner um 10.30 Uhr als die nun zweifache Mama Theresa und Papa Alexander sich für die Geburt ihres zweiten Sohnes mit dem eigenen PKW ins knapp 30 Kilometer entfernte Krankenhaus nach Wels begeben.
„Ich wusste, dass es jetzt ernst wird“
Bereits nach kurzer Fahrt bei der Ortsausfahrt Eferding setzten die Wehen in Abständen zwischen einer und drei Minuten ein. „Als meine Frau zu mir sagte, dass ich bei der nächsten Gelegenheit ranfahren solle, da sie jetzt Pressen müsse, wusste ich, dass es jetzt ernst wird“, erinnert sich Alexander. Als langjähriger Rettungssanitäter und Anästhesiepfleger wusste er sofort, dass nun keine Zeit mehr zum Überlegen war, sondern gehandelt werden musste: Sofort setzte er den Notruf ab und erklärte dem Leitstellendisponenten, dass seine Frau nun im Auto ihr Kind auf die Welt bringen wird.
Vater als Geburtshelfer gefragt
Nach drei Presswehen erblickte Jonas das Licht der Welt und sogleich waren Papas Fähigkeiten als Geburtshelfer gefragt. Er entwirrte die Nabelschnur, die sich um den Hals seines neugeborenen Sohnes gewickelt hatte und stimulierte ihn einige Sekunden lang bis eine Atmung zu vernehmen war. „Ich war massiv erleichtert als mein Sohn einigermaßen normal atmete, meine Frau wohlauf war und das Folgetonhorn von Sanitätseinsatzwagen und Notarzteinsatzfahrzeug der Kollegen zu vernehmen war“, schildert Alexander.
Von Kollegen versorgt
Das Rettungs- und Notarztteam versorgte die Jungfamilie vor Ort. Nur wenige Minuten alt, gab es für Jonas gemeinsam mit Mama Theresa die erste Fahrt mit einem Rettungswagen – die Reise ging wohlauf ins Klinikum Wels zur weiteren Untersuchung. Notfallsanitäter Jan Hoffmann, befreundeter Kollege der Eltern, der Jonas abnabelte erklärte: „Im Notarztdienst hat man oft Einsätze, die sehr belastend sind. Da ist eine Geburt natürlich ein ganz besonders schönes Erlebnis. Es war die fünfte Geburt, bei der ich helfen durfte, aber während meines 23-jährigen Einsatzes als Notfallsanitäter die erste Entbindung im Auto“.
Alle wohlauf
Mutter und Sohnemann erfreuen sich nun bester Gesundheit. Die vierköpfige Familie konnte sich in den letzten Wochen gut von dem aufregenden Erlebnis erholen und ist glücklich, dass die spontane Autogeburt so gut verlaufen ist.
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